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Gewöhnliche Menschen

Sie kann es einfach nicht lassen: elf Geschichten, elfmal die Chance, etwas Neues zu probieren; doch sie bleibt bei ihrem Thema, und so finden sich überwiegend biographische Skizzen in Alexandra Lavizzaris aktuellem Erzählband. Gott sei Dank. Dieses Metier beherrscht sie im grossen und ganzen souverän. Geschult an Künstlerbiographien über die unterdrückte Malerin Gwen John (2001), […]

Coming-out, postum

«Mein Vater starb nur wenige Wochen nach meiner Geburt. Mir blieb nichts als ein Foto.» Alain Claude Sulzers Roman beginnt wie ein kriminalistisches Rätsel. Jahrelang ist der siebzehnjährige Erzähler achtlos am Porträt des ihm unbekannten Mannes vorbeigegangen, bis er plötzlich geheimnisvolle Hinweise darauf zu entdecken glaubt, die seine Neugierde wecken. Die Tatsache, dass der Vater […]

Alpen. Geht es auch ohne?

Dieses Buch erinnerte mich anfangs an eine Freundin, die zwei Jahre in Shanghai leben musste und dort unter der Überbevölkerung litt. Nirgendwo sei Platz, meinte sie, selbst im Park sehen man vor lauter Chi-Gong übender Menschen kein Grün mehr. Sie machte sich mit ihrer Kamera auf und fotografierte freie Plätze, waren sie auch noch so […]

Alpen. Im Sammelband immer mit

Wie wirklichkeitsnah und gegenwartsrelevant sind die gängigen Bilder, die man sich von der Schweiz macht? Variation und Kritik der identitätsstiftenden Schweizer Mythen wurden insbesondere in der Literatur und der Essayistik formuliert – man erinnert sich an entsprechende Einlassungen von Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Adolf Muschg oder Hugo Loetscher. Ob die Auseinandersetzung mit der Heimat und […]

«Bonstettiana», letzter Band

Forschungsförderung in den Geisteswissenschaften ist derzeit vor allem eines: exzellenzbeflissen. Und als exzellent gilt dabei meist das, was – hermetisch betitelt und jargonlastig formuliert – ohnehin nur sehr wenige Eingeweihte zu interessieren scheint. Mit anderen Worten: klassische Editionsprojekte, als die einstigen Flaggschiffe der Grundlagenforschung in den philologisch ausgerichteten Fächern, haben es unter den gegebenen Umständen […]

Die Grenzerfahrung der Kraxlerin

In den Bergen herumzuklettern ist gefährlich. Einem geborenen Flachländer wie dem Rezensenten, der sich auch in den Alpen grundsätzlich auf festen Wegen bewegt, muss das nicht erklärt werden. Was Menschen dazu bringt, sogenannte Grenzerfahrungen zu sammeln, indem sie sich mit Hilfe von Seilen, Klammern und Haken steile Felswände hochbewegen, wird ihm auf ewig ein Rätsel […]

Sprachehen

Schriftsteller müssen in der Sprache des Landes schreiben, in dem sie leben, nicht oder nicht nur in jener, aus der sie herkommen, wenn ihre Werke ein unübersetztes Originaldasein geniessen wollen. Deshalb bedienen sich viele mehr als einer Sprache. Oder sie schreiben in der einen und übersetzen dann selbst in die andere. Wie aber geht das […]

Kein Dorf zu klein, eine Welt zu sein

Seine Heimat, das sind fünfundzwanzig Häuser, acht Heustalls, eine Autogarascha, der Bahnhof mit der Poscht, das Cuafförhaus, eine Telefoncabina, der Kiosk, der Usego und die Helvezia. Der Weiler am Berghang hinter dem Bahnhof ist sein Universum. Der Erzähler in Arno Camenischs neuestem Buch «Hinter dem Bahnhof» ist ein Junge im Vorschulalter. Seine Beobachtungen und Erlebnisse […]

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