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Georg Deggerich

Alle Artikel von
Georg Deggerich

Langeweile unter Palmen

Exotische Inseln sind seit je mit der Vorstellung einer neuen, besseren Welt verbunden. Je deutlicher die eigenen zivilisatorischen Mängel wahrgenommen werden, desto mehr wächst die Sehnsucht nach einem noch unberührten irdischen Paradies. Rolf Lappert knüpft in seinem neuen Roman an diesen Topos an, kehrt ihn aber radikal um. Gleich zwei Protagonisten schickt er nacheinander auf […]

Coming-out, postum

«Mein Vater starb nur wenige Wochen nach meiner Geburt. Mir blieb nichts als ein Foto.» Alain Claude Sulzers Roman beginnt wie ein kriminalistisches Rätsel. Jahrelang ist der siebzehnjährige Erzähler achtlos am Porträt des ihm unbekannten Mannes vorbeigegangen, bis er plötzlich geheimnisvolle Hinweise darauf zu entdecken glaubt, die seine Neugierde wecken. Die Tatsache, dass der Vater […]

Kult und Frucht

Mit seiner Liebeserklärung an die Olive befindet sich Ralph Dutli in bester Gesellschaft. Schon Homer, Ovid und Vergil rühmten die Fruchtbarkeit und Langlebigkeit des Baumes, der den Griechen als heilig galt. Sein Holz war ausschliess-lich der Herstellung von Götterstatuen und dem Tempelbau vorbehalten, und wer gedankenlos einen Olivenbaum abholzte, konnte mit Exil oder gar dem […]

Lyrisches Geflitter trifft Bockmist

1981 debütierte Thomas Hürlimann mit dem Novellenband «Die Tessinerin», zugleich der erste Titel im Programm des damals neu gegründeten Ammann-Verlags. Bis heute sind bei Ammann zwanzig Bücher von Hürlimann erschienen, der damit zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren des Verlags gehört. Jetzt, zum Ende des Verlags, hat Ammann noch einmal achtzehn Geschichten aus fast dreissig […]

…schlanker über einen Tessiner im 19. Jahrhundert…

Historische Romane sind meist dickleibige Wälzer, die ein opulentes Geschichtspanorama vor dem Leser ausbreiten und nicht selten Quantität mit Qualität verwechseln. Dass es auch anders geht, zeigt Alberto Nessi mit seinem Roman «Nächste Woche, vielleicht». Auf knapp 170 Seiten entwirft das Buch ein vielschichtiges Porträt des 1840 im Tessin geborenen Sozialisten José Fontana, der mit […]

Na dann mal los

Der Tod ist in Urs Widmers neuem Roman allgegenwärtig: als symbolschwere Spielfigur eines schwarzen Fährmanns, als mächtiger Saurierknochen oder in Form einer Handvoll Toter, die als unsichtbare Wiedergänger unter den Lebenden wandeln. Dennoch ist die Erzählung von Herrn Adamson kein ernstes oder gar düsteres Buch. Ganz im Gegenteil. So derb-komisch und grotesk überdreht hat schon […]

Reisen statt orgeln

Seit vier Jahrzehnten hat Gerold Späth sich mit Romanen, Erzählungen, Bühnenstücken und Hörspielen einen Namen gemacht. Beinahe unbemerkt sind nebenbei in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren Reisereportagen für die «Neue Zürcher Zeitung» entstanden, die nun unter dem Titel «Mich lockte die Welt» gesammelt nachzulesen sind. Gleich zu Beginn bekennt Späth, am liebsten «ohne […]

…und hier um matchmaking

Texten aus dem Umfeld der Literaturwissenschaft haftet meist ein gewisser akademischer Stallgeruch an. Nicht so bei Peter von Matt. Schon in seinen grossen Studien über den «Liebesverrat» und «Die Intrige» hat der inzwischen emeritierte Zürcher Germanist gezeigt, dass man über gewichtige literarische Themen spannend und unterhaltsam schreiben kann. Sein neues Buch «Wörterleuchten», eine Sammlung von […]

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