Wenn im Dossier dieses Heftes nach dem Preis der Gerechtigkeit gefragt wird, so könnte der Eindruck aufkommen, auch die Gerechtigkeit werde damit zur käuflichen Handelsware degradiert. Wer die Dinge nicht nur beim Wort nennt, sondern den Worten auch umfassendere Bedeutungen zutraut, wird jedoch nicht daran Anstoss nehmen, wenn auch im Zusammenhang mit sozialen Fragen von […]
Wir leben in einer komplexen Gesellschaft. Diese Feststellung ist weder besonders neu noch besonders originell. Der amerikanische Soziologe Lewis Mumford hat schon vor Jahren festgestellt, dass bestehende Gesellschaften die Tendenz haben, immer weitere neue Vergesellschaftungen hervorzubringen. Wer diesbezüglich noch Zweifel hat, werfe einen Blick auf die Entwicklung der Steuer- und Sozialgesetzgebung. Für das Gesetz der […]
Mit der Umverteilung wollte der Staat ursprünglich einen Ausgleich zwischen Reich und Arm bewirken. Heute alimentieren die Umverteilungsgelder zunächst einmal die umverteilenden Instanzen, und sie erreichen die wirklich Bedürftigen nur auf kostspieligen Umwegen oder überhaupt nicht. Ein fetter Staat ist nicht automatisch gerecht – auch ein schlanker Staat kann sozial sein.
Die demographischen Veränderungen und die letzte Börsenbaisse haben die Frage nach der Sicherheit der Altersvorsorgesysteme aufgeworfen. Der folgende Beitrag nimmt die Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit, die Sicherheit und Stabilität, die Flexibilität, die Effizienz, die Einfachheit und Transparenz sowie die Allokationsneutralität kritisch unter die Lupe.
Allein durch Mehreinnahmen und Leistungsabbau lassen sich die Sozialwerke nicht sanieren. Erforderlich ist eine Systemänderung, die das Versicherungsprinzip,
das Vorsorgeprinzip und das sozialpolitische Fürsorgeprinzip neu definiert und kombiniert.
Die 11. AHV-Revision wurde vom Schweizer Stimmvolk klar abgelehnt. Als neue Möglichkeit der finanziellen Absicherung der AHV stellt der Verein Zivilgesellschaft das Modell der Existenzminimum-Versicherung zur Diskussion. Dessen Umsetzbarkeit und Sparpotential werden im folgenden Beitrag kritisch analysiert.
Auf Einladung des «Vereins Zivilgesellschaft» diskutierten
Experten anhand der in diesem Dossier versammelten Analysen und Vorschläge die Zukunft der Finanzierung der Sozialwerke. Auf der Grundlage der an der Tagung vermittelten Anregungen wird hier versucht, das Thema aufzuarbeiten und die gestellten Fragen zu beantworten.
Wenn im Dossier dieses Heftes nach dem Preis der Gerechtigkeit gefragt wird, so könnte der Eindruck aufkommen, auch die Gerechtigkeit werde damit zur käuflichen Handelsware degradiert. Wer die Dinge nicht nur beim Wort nennt, sondern den Worten auch umfassendere Bedeutungen zutraut, wird jedoch nicht daran Anstoss nehmen, wenn auch im Zusammenhang mit sozialen Fragen von […]
Mit der wachsenden Einsicht in die unvermeidliche demographische Entwicklung hat auch in der Schweiz eine breite Debatte über die Zukunft (oder eher das Ende) des Wohlfahrtsstaates eingesetzt. Die Linke tendiert dabei nach wie vor zur Verdrängung der Alterungsproblematik, träumt – zum Teil gegen besseres Wissen – von unrealistischen Produktivitätsfortschritten bzw. Wachstumsraten und spielt sich populistisch […]
Die politische Elite Frankreichs steht nicht im Ruf, die Last der Verantwortung mit dem souveränen Volk zu teilen; man entscheidet lieber selbst, in souveräner Machtvollkommenheit. Um so bemerkenswerter ist jenes Experiment, das am vergangenen 1. Dezember im Schoss einer grossen Partei stattgefunden hat.
Der Versuch, mittels staatlicher Umverteilung das anzustreben, was man soziale Gerechtigkeit nennt, hat einen ausserordentlich hohen moralischen Preis. Er ist so hoch, dass dieses Streben alle Merkmale kontraproduktiven Handelns aufweist.
Von Umberto Eco erschienen 2004 zwei Bücher. In einem illustrierten Roman liegt auf den Zitaten einer Generation die – schliesslich vergebliche – Hoffnung des Protagonisten, sein durch einen Schlaganfall verlorenes autobiographisches Gedächtnis wieder zu finden. Und in einem kunsthistorischen Bildband zeigen Zitate von Künstlern, Dichtern und
Schriftstellern von der Antike bis zur Gegenwart, wie wandelbar die Idee von der Schönheit ist.
Bilder besetzen mehr und mehr unser Bewusstsein. Die kritische Distanz zu ihnen geht verloren. Die Bildtheoretikerin Marie-José Mondzain zeigt, wie durch den Verlust der Interpretationsvielfalt die Macht der Bilder zunimmt. Ihre Analysen, wie wir den kommerziellen Strategien von Werbung und Fernsehen entkommen können, wurden im deutschsprachigen Raum bisher ignoriert.
Die Verbreitung der westlichen Zivilisation ging vielerorts einher mit der Zerstörung indigener Kulturen durch Alkoholmissbrauch. Im Alten Testament und auch in der europäischen Geschichte gibt es aber genügend Beispiele für den umgekehrten Prozess: die Kultivierung eines ursprünglich barbarischen Umgangs mit Trunkenheit zu massvollen, gesellschaftlich integrierten Verhaltensweisen. Die griechische Maxime «Niemals zuviel» und die von Paracelsus […]
Kurt Schiltknecht schreibt über Corporate Governance aufgrund eigener Beobachtungen und Erfahrungen; er war Mitarbeiter in der OECD, in leitender Stellung bei der Schweizerischen Nationalbank, der Bank Leu und der BZ-Gruppe. Zudem verfügt er über solide Kenntnisse der ökonomischen Theorie, die er sich – wie er im Vorwort schreibt – zunächst an der Universität Zürich, vornehmlich […]