Gerhard Schwarz ist promovierter Ökonom, Direktor der Denkfabrik Avenir Suisse und Autor u.a. von «Wirtschaftswunder Schweiz: Ursprung und Zukunft eines Erfolgsmodells» (zusammen mit R. James Breiding).
Sich entscheiden kostet Kraft. Doch gerade in wichtigen Belangen möchten die meisten nicht auf die eigenen Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten verzichten. Was bedeutet dies für die Wahlfreiheit im Gesundheitswesen?
Konfuzius wird der Gedankengang zugeschrieben, dass, wenn die Worte nicht stimmen, auch die Begriffe nicht stimmen und schliesslich die Gesellschaft in Unordnung und der Staat in Gefahr gerät. Mit Worten wird Politik gemacht. Manche Worte schmeicheln sich ein und lassen die Absicht, die dahintersteckt, nur schwer erkennen. Ein Beispiel für solch einschmeichelnde Verführung – nämlich […]
Leben wir im Turbokapitalismus oder im Softsozialismus? Brauchen wir mehr oder weniger Gemeinwohlorientierung? Und ist die Wirtschaftskrise eine Gesellschaftskrise oder eine Finanzkrise oder beides?
Es ist nicht der Markt, der die grosse Krise verursacht hat. Wir leben auch nicht wirklich in einer Markt-wirtschaft. Schön wärʼs! Die modische Kapitalismuskritik zielt am eigentlichen Problem vorbei. Es ist gerade umgekehrt: Wem am Gemeinwohl gelegen ist, braucht die offene Gesellschaft. Eine Richtigstellung.
Die Wirtschaftswissenschaften pflegen ein mechanisches Denken. Dabei wissen wir nicht erst seit der letzten Krise: jede Intervention hat unbeabsichtigte Nebenwirkungen. Der ökonomische Mainstream kommt uns teuer zu stehen.
Es gibt stets Gründe, in die Privatsphäre einzugreifen. Und es gibt stets Leute, die ein reges Interesse daran haben. Gründe ändern sich. Und auch die Interessen. Doch dann ist es oft schon zu spät.