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Wb. – Von Thomas Mann bis Hürlimann

All dies war Werner Weber mit Sicherheit nicht: ein Lautsprecher, ein Selbstdarsteller, eine medienkonforme Persönlichkeit. Wer dem bescheidenen, stets liebenswürdigen Mann im Alter begegnete, mochte ihn vielleicht sogar unterschätzen. Dabei hatte man jemanden vor sich, der über die Schweiz hinaus dem literarischen Leben mindestes ein Vierteljahrhundert lang seinen Stempel aufdrückte. Nichts Geringeres als einen Einblick […]

12 Morde, auch für Krimifreunde

«Zufällige Begegnung» heisst eine der zwölf kriminalistischen Kurzgeschichten, die der Bielefelder Pendragon Verlag zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Peter Zeindler in einem hübschen Band versammelt hat. Eine Unterhaltung zwischen zwei Fremden am Rande eines Trauerzugs gewährt gerade soviel Einblick in die Psyche einer verzweifelten Frau, wie notwendig ist, die Spekulationen ihres Gesprächspartners zu erahnen. Doch […]

Diego? Diego!

Es ist ein schönes Buch, dessen Lektüre Freude macht – angenehme, freundlich formulierte persönliche Äusserungen zu Diego Giacometti, Photos, die ihn und seine Arbeiten zeigen, Abbildungen von Skizzen und Entwürfen, Tierskulpturen und Einrichtungsgegenständen, und von seiner Ausstattung des Picasso-Museums im Hôtel Salé in Paris, die als der Höhepunkt seiner persönlichen künstlerischen Selbstverwirklichung gelten kann. Daneben […]

Robert Walser, zu gross für den Kaffeetisch

Als der Dichter Robert Walser am Weihnachtstag 1956 auf einer Wanderung stirbt, ist er von der literarischen Öffentlichkeit so gut wie vergessen. Die letzten 23 Jahre seines Lebens hat er in der Heil- und Pflegeanstalt Herisau im Kanton Appenzell Ausserrhoden verbracht, und das nicht freiwillig. «In seine Bevormundung einzuwilligen lehnt Patient ab», heisst es in […]

Peter Stirner in Schilten

«Ein Leben», sagte der alte Thomas Mann mit Blick auf Heinrich Kleist, «braucht nicht 80 Jahre zu währen, um auf seine Art voll bestanden und siegreich vollendet zu sein». Und so war Hermann Burgers Suizid mit einer Überdosis Schlaftabletten am 28. Februar 1989 seltsam konsequent. Denn Todes- und Selbstmordthemen durchziehen sein ganzes Werk, alles lebt […]

Thurgau? – Wag es getrost!

Ohne die Liebe zu «Land und Leuten», ohne eine «feinere Art von Natur- und Landschaftssinn» lasse sich die zugegebenermassen spröde Schönheit der Mark Brandenburg nicht erkennen. Das jedenfalls behauptete Theodor Fontane. Wieviel leichter hat es Albert M. Debrunner da doch mit seinem Gegenstand. Um Nachsicht für eine erkennbar verspätete Kultur braucht er seine Leser nämlich […]

Des Schweizer Autors Schweiz

Hermann Burger hat während fast zwei Jahrzehnten regel-mässig Texte für die «Schweizer Monatshefte» verfasst. Die ersten Gedichte in den 1960er Jahren schrieb er als Student und angehender Schriftsteller; es folgten in den 1970er und 1980er Jahren Erzählungen und Rezensionen des bereits etablierten Autors und ETH-Privatdozenten. Wir drucken, nach der Erzählung «Die Ameisen» (SMH-Ausgabe 967), diesmal den ersten Teil eines Essays wieder ab, in dem er über Max Frischs Kritik an der Schweiz schreibt. Burger, der sich sonst kaum politisch exponierte, begegnet dem Schriftsteller-Übervater darin mit erstaunlich viel Wohlwollen.

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