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Geist ist Geil
Irène Speiser, zvg.

Geist ist Geil

Vier Fragen an Irène Speiser.

Welches Kulturerlebnis hat Sie zuletzt begeistert und warum?

Ende Juni besuchte ich im Zürcher Opernhaus das Ballett «The Cellist», ein grossartiges Werk zum Leben der Jacqueline du Pré. Wie die Musikerin auch physisch mit ihrem Instrument verschmolz, um nur wenig später ihr Spiel für immer aufgeben zu müssen, berührt das ­Publikum zutiefst.

 

Welches ältere Werk lohnt sich noch heute bzw. ­immer wieder?

Der Roman «The English Patient» von Michael Ondaatje. Das Buch, das gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ­mehrheitlich in der Toskana spielt, besticht in seiner ­poetischen Vielschichtigkeit, seiner Dichte und gehört zweifelsohne zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts. Ein Genuss von Anfang bis Ende!

 

Wem vertrauen Sie, was Tips in Sachen Kultur ­anbelangt?

Je nach Kunstform verschiedenen Freunden und Rezensenten.

 

Woran fehlt es Ihrer Meinung nach aktuell im ­Kulturbetrieb?

Eine Prise Nachdenklichkeit. Zu viele kulturelle Initiativen verdanken sich dem Wunsch nach Selbstverwirklichung der Initianten. Die Frage nach dem Bedürfnis der Gesellschaft, der effektiven Notwendigkeit eines neuen Festivals, einer neuen Reihe wird kaum je gestellt. Als Folge fällt das Publikum auseinander, und Substantielles droht im Wust des Angebots unterzugehen.

 

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachtkästchen?

Das Memoir «Frei» der aus Albanien stammenden Politikwissenschafterin Lea Ypi.

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