Wo im Gedicht liegt der Sinn? Wo findet sich die Bedeutung? Oder sind schon die Fragen falsch gestellt, da moderne Lyrik weder sinnvoll im alltäglichen Wortverständnis sein kann, noch Bedeutungen vermitteln will, die uns geläufig sind? Eine Antwort für die Gedichte Felix Philipp Ingolds gibt der Germanist Wolfram Malte Fues: der Zugang zu Ingolds Gedichten finde sich dort, wo das
Zusammenspiel der Wörter ihren gewohnten Gebrauch hinter sich lasse. Fues macht anhand der Ingoldschen Gedichte «Idyll» und «Oder» auch gleich eine Probe aufs Exempel. Zwei weitere Gedichte zum eigenen Ausprobieren folgen auf Seite 49.
Gegessen Ist das Leben Schwester oder Beutetier? Und wer oder was sein Held? Ob Poe! Ob Ich! Schön ist erlegt was ragt. Was Erhabenes nämlich nie nicht zuerst. Erst danach trifft die Ohrfeige ein zu grünen zwischen Schläfe und Ohr. Und noch viel später kommt der Wind in wehender Hose zum Stehn. Auch eine Ankunft. […]
Der 30jährige Schweizer Autor Roman Graf wartet mit einem erstaunlichen Debüt auf. «Herr Blanc» erzählt von einem ebenso rechtschaffenenen wie rechthaberischen Schweizer, der sich selbst so sehr in die Pflicht nimmt, dass er darin gefangen bleibt. Was auf den ersten Blick bekannt und abgegriffen wirkt, erhält hier neue Facetten. Es ist weniger das Thema denn […]
Format und Gewicht des Katalogs zur Giaocometti-Ausstellung in der Riehener Fondation Beyeler erlauben, ihn zum Lesen in die Hand zu nehmen, ohne sich an einen Tisch setzen zu müssen. Das Schriftformat ist leserfreundlich und die Verweise innerhalb des Bandes klar erkennbar und zuverlässig. Auch ist das Papier haptisch und optisch angenehm, der Hintergrund der gut […]
Paul Feyerabend: «Naturphilosophie», hrsg. v. Helmut Heit & Eric Oberheim. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2009
Gunhild Pörsken (Hrsg.): «Paracelsus. Philosophie der Grossen und der Kleinen Welt». Basel: Schwabe, 2008
Anett Lütteken & Barbara Mahlmann-Bauer (Hg.): «Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger im Netzwerk der europäischen Aufklärung». Göttingen: Wallstein 2009
Historische Romane sind meist dickleibige Wälzer, die ein opulentes Geschichtspanorama vor dem Leser ausbreiten und nicht selten Quantität mit Qualität verwechseln. Dass es auch anders geht, zeigt Alberto Nessi mit seinem Roman «Nächste Woche, vielleicht». Auf knapp 170 Seiten entwirft das Buch ein vielschichtiges Porträt des 1840 im Tessin geborenen Sozialisten José Fontana, der mit […]