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Beat Mazenauer

ist Literaturnetzwerker. Er lebt und arbeitet freischaffend in Luzern.

Alle Artikel von
Beat Mazenauer

Süditalien retour

Der Zug war eine gute Wahl, auch wenn die Reise in den Süden Italiens Stunden dauert. Mit dem Auto wäre es zu weit gewesen. Nach der Mitteilung, dass ihr Vater im Sterben liege, hat Dora schnell ein paar Dinge eingepackt und sich auf den Weg gemacht. Im Speisewagen setzt ein netter Mann sich ihr gegenüber […]

Zombies in den Bäumen

Die eigene Vergänglichkeit hat die Menschen seit je beschäftigt. Im Motiv des Totentanzes findet dies seinen Ausdruck. Die beiden Bieler Künstler M.S. Bastian und Isabelle L. erneuern diese alte Tradition mit modernen Ausdrucksmitteln. Auf einem 64-teiligen Leporello entfaltet sich vor uns eine grausliche schwarz-weisse Apokalypse. Zombies hängen in den Bäumen, Totenschädel schwirren am Himmel, Krakenköpfe […]

Immer schön von unten links nach oben rechts

Während die Zeitungen im Wirtschaftsteil zu verstehen versuchen, wer die Finanzkrise angerichtet hat, liefert die Lausanner Schriftstellerin und Filmemacherin Marie-Jeanne Urech eine grandios schräge Vision des Börsensturzes. Ihr Roman «Mein sehr lieber Herr Schönengel» – auf Französisch schon 2006 vor der Finanzkrise erschienen – schildert eine vordergründig absurde Welt, in der sich stilistisch Kafka und […]

Hinein ins Bild

Bilder streben in die Fläche. Für einen Schriftsteller besteht so gesehen die Herausforderung bei der Bildbetrachtung darin, diese Flächigkeit sprachlich zu meistern. Ein Bild schreibend zu erkunden, kann freilich nicht heissen, es einfach nachzuerzählen. «Wichtig ist dabei weniger die Beschreibung der äusseren Gestalt als jenes Erleben und Empfinden, das sich im Gemalten öffnet und das […]

Kein Ort für Abbilder

«Wäre die Welt ein Buch, wären Bücher überflüssig.» Mit dieser kurzen Sentenz widerspricht Bruno Steiger der Ebenbildlichkeit von Realität und Literatur. Bücher widerspiegeln nicht die Welt, sie sind eine Welt – in der realen Welt, zugegeben, wie Steiger in einer Variante der obigen Sentenz nachschiebt: «Wäre die Welt, gäbe es keine Bücher mehr.» Das Austauschverhältnis […]

Ich feilsche nicht um das Ganze

Mit dem Schweizer Buchpreis 2009 wird Ilma Rakusa für ihr Buch «Mehr Meer» ausgezeichnet. In der Begründung lobt die Jury die sprachliche Schönheit ihrer Erinnerungsprosa. «Geschult im Umgang mit den grossen Lyrikern, die sie übersetzt, interpretiert und vermittelt, geschult auch durch die eigene lyrische Arbeit», habe sie eine Prosa geschaffen, die selbst lyrische Ansprüche erfülle. […]

Kein Leben ohne Herrn Blanc

Der 30jährige Schweizer Autor Roman Graf wartet mit einem erstaunlichen Debüt auf. «Herr Blanc» erzählt von einem ebenso rechtschaffenenen wie rechthaberischen Schweizer, der sich selbst so sehr in die Pflicht nimmt, dass er darin gefangen bleibt. Was auf den ersten Blick bekannt und abgegriffen wirkt, erhält hier neue Facetten. Es ist weniger das Thema denn […]

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