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Weltoffen und abhängig
Studie «Sorgengesellschaft Schweiz? Perspektiven der Bevölkerung auf Wirtschaftspolitik und Verantwortung». Bild: Wir, die Wirtschaft.

Weltoffen und abhängig

Bürger aus der ganzen Schweiz treffen sich mit Wirtschaftsvertretern, um über ihre Meinung zur Schweizer Volkswirtschaft zu sprechen. Die Umfrageergebnisse zeichnen ein ambivalentes Bild.

Am 13. Mai 2024 wurden Bürger aus der ganzen Schweiz eingeladen, um in der KV Business School Zürich mit Wirtschaftsvertretern über ihre persönlichen Ansichten zur Schweizer Volkswirtschaft zu reden. Dazu wurden von der Initiative «Wir, die Wirtschaft» 21 Gruppendiskussionen mit 70 Teilnehmern geführt. Befragt wurden die Bürger nach ihrer Meinung zur Wirtschaftspolitik und deren Beziehung zur Welt, zum Staat und zur Umwelt.

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage deuten auf ein zwiespältiges Verhältnis der Bürger zur Wirtschaft hin. Die Schweiz sei als globalisierte Volkswirtschaft hin und her gerissen zwischen wirtschaftlicher Offenheit und Abhängigkeit. Sorgen drehen sich um die Schattenseiten der Globalisierung. Dazu gehört eine wachsende Abhängigkeit vom Ausland oder der Verlust der eigenen nationalen Identität und Werte – allen voran der Neutralität.

Fairness wird oft als Zünglein an der Waage in Diskussionen über Einkommensverteilung, Steuer- und Sozialpolitik angesehen. Das Vertrauen in Unternehmen und die Bereitschaft zu Reformen hängen von der Wahrnehmung des Arbeitsmarktes und der persönlichen Lebenssituation ab. Zudem betrachten die befragten Bürger die allmählich schrumpfende Mittelschicht und die Attraktivität der Schweiz als Steuerstandort mit Unbehagen.

Sie sehen zwar ein, dass man unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen müsse. Gleichzeitig hegen sie Zweifel, ob die Umstellung auf eine umweltfreundliche Wirtschaft überhaupt zu bewältigen ist.

Generell liesse sich keine Wirtschaftsfeindlichkeit bei den Bürgern feststellen, bilanzieren die Studienautorinnen. Nichtsdestotrotz gebe es bestimmte Sorgen. Zwar würden die Teilnehmer anerkennen, dass die Schweizer Volkswirtschaft von ihrer Weltoffenheit profitiere. Allerdings sollten Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, indem sie dem Standort Schweiz Sorge trügen und sich dem «hiesigen Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschehen verpflichtet» fühlten. (ms)

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