Verführerische Heilsversprechen von Fundamentalisten und Populisten bedrohen die liberalen Errungenschaften. Auch in der Schweiz haben wir die Freiheit zu lange für selbstverständlich erachtet. Zeit, für sie zu kämpfen.
Ökonomieprofessor Silvio Borner und der frühere Gewerkschaftssekretär Beat Kappeler sprechen über verpasste Liberalisierungen, die Macht der Wirtschaftsverbände und dunkle Wolken am Horizont.
Im 19. Jahrhundert stieg das landwirtschaftlich geprägte Glarus zum am stärksten industrialisierten Kanton der Schweiz auf. Die Textilindustrie verkaufte ihre Produkte bis nach Indonesien. Hinter dem Erfolg stecken Mut, Innovation und konsequente Kundenorientierung.
Wir klammern uns an die Vorstellung einer berechenbaren Welt. Dabei übersehen wir das wahre Wesen der von uns konstruierten Systeme – deren Unbestimmtheit.
Wer die unerwünschten Begleiterscheinungen des modernen Geldsystems dem Kapitalismus zuschreibt, irrt. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr echte Marktwirtschaft.
«Kooperation» ist ein weicher Begriff, den die Linke gern für sich reklamiert. Die Spieltheorie zeigt hingegen: Kooperation braucht keine altruistischen Motive, sie beruht auf Kalkül.
Nur so könne die Schweiz ihren bilateralen Weg fortführen, sagt die Direktorin des Dachverbands der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse. Ein Streitgespräch.
Beim Thema Welthandel ignorieren Politiker standhaft Jahrhunderte ökonomischer Erkenntnisse: Sie sehen ihn, auch 200 Jahre nachdem David Ricardo das Konzept der komparativen Kostenvorteile erklärt hat, als Exportwettbewerb. Dabei würden im Zweifel sogar von unilateralem Freihandel alle Beteiligten profitieren. Eine Aufklärung.