Das Netz umgibt uns überall. Engt es uns aber mit Kontrolle ein oder bringt es uns durch Verknüpfung weiter? Beides, meint Sascha Lobo, denn Genialisches und Diabolisches liegen immer nah beieinander. Ein Blitzgespräch über Internetphänomene und die dunkle Seite von Mark Zuckerberg.
…ist Ausdruck echter Gelassenheit, sagt Hans Ulrich Gumbrecht, vor sich Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Ernst? Aus einer lockeren Plauderei mit dem in Stanford lehrenden Romanisten wird ein sportliches Gespräch über europäische Abgründe.
Acht Menschen zwischen 25 und 40 machen sich Gedanken zur Schweiz der Zukunft. Werden die Jungen bald von einem konservativen Rentnerheer beherrscht? Werden wir alle reicher? Werden wir besser? Oder gehen wir unter wie einst die Maya?
Der Euro zeigt es: zu viel Einheit verdirbt den Brei. Der europäische Freundschaftsverbund hält dann am besten, wenn man ihn lose lässt – forciert man die Nähe, schwindet der Friede. Wer ist schuld an der Misere? Die Frivolität einer Generation, die keine Ernstfälle mehr kennt.
Wer kann, strebt heute nach einem höheren Abschluss. Gut so, findet der Philosoph Walther Ch. Zimmerli und plädiert für gesellschaftsweite Gesellschaftsreife. Um dann mit dem langen Herumsitzen im Schulzimmer die Berufslehre weiter zu schwächen, fragt der Ökonom Mathias Binswanger. Ein Streitgespräch über Maturaquoten und die
Konsequenzen von Kontingenten für Bildungsausländer.
Er sitzt in einer trostlosen Umkleidekabine der Eishalle Wetzikon. Seine martialisch beringten Finger umschliessen einen Plastikbecher mit Limonade. Ein Anblick, der ungewohnter nicht sein könnte. Doch Jack & Coke, sein Lieblingsgetränk, hat ihm der Arzt untersagt. Lemmy Kilmister, 68 Jahre alt, Gründer, Sänger und Bassist der Kultband Motörhead und die Personifikation des Rock’n’Roll schlechthin, ist angeschlagen. Doch er macht weiter. Weil er schon vor langer Zeit gesagt hat: «Ich will auf der Bühne sterben.» Nun ist er also zurück. In Wetzikon. Und wirkt frischer als gedacht.
Der Kunsthistoriker und ehemalige Documenta-Leiter Roger M. Buergel leitet seit bald einem Jahr das kleine Zürcher Johann-Jacobs-Museum, das er radikal umgebaut und neu positioniert hat. Ein Gespräch über Kaffee, falsches Porzellan, globale Handelswege und deren Einfluss auf die Kunst.
Der Dichter Durs Grünbein polarisiert: seine Gedichte werden von Kritikern ebenso oft ausgezeichnet wie der altertümelnden Gelehrsamkeit bezichtigt. Auf dem Monte Verità gibt er sich entspannt, kritisiert den heisslaufenden Literaturbetrieb – und plant die eigene Künstlerkolonie.
Die 1980er mal anders: Engholm wird deutscher Bundeskanzler, Blocher von Nationalisten erschossen – und sowjetische Panzer rollen Richtung Gotthard. Wieso der Schriftsteller Urs Zürcher schon in seinem Debüt erheblichen Unfrieden vor der eigenen Haustür stiftet.
Macht uns die Digitalisierung des Wissens nicht neugierig, sondern blöde? Macht zu viel Wachstum schliesslich krank? Wird China unsere Welt revolutionieren? Und hängt des Schweizers Moral ab von seinem Kontostand? Adolf Muschg stellt die richtigen Fragen zur richtigen Zeit. Das grosse Streitgespräch.