Wir brauchen Ihre Unterstützung — Jetzt Mitglied werden! Weitere Infos

Jörg Scheller

ist Professor für Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste. Gastdozenturen führten ihn unter anderem an die Kunstuniversität Poznań und die Taipei National University of the Arts. Bereits als 14-Jähriger stand er mit einer Metalband auf der Bühne. Heute betreibt er einen Heavy-Metal-Lieferservice mit dem Metal-Duo Malmzeit.

Alle Artikel von
Jörg Scheller

Michel Houellebecq, photographiert von Livio Baumgartner / Manifesta 11.
Das Prinzip Manifesta

Künstler beim Bestatter, Hundesalons in Galerien und ein Gruselopa in der Edelklinik – die Manifesta 11 machtʼs möglich. Aber: hat Zürich diese Art der künstlerischen Strukturförderung wirklich nötig? Einsichten aus dem Kuratorium und der Geschichte einer Wanderbiennale.

Bruce Nauman: The true artist helps the world by revealing mystic truths, 1967. Photographiert von Giulia van Pelt / CC BY-NC-ND 2.0. © Bruce Nauman / 2016, ProLitteris, Zurich.
«Und»-Kunst nach altem Vorbild

Sie machen Duftkonzepte, produzieren Onlinezeitschriften und peitschen auch mal die Alpen aus: Hybridkünstler machen zwar nicht alles, aber immer öfter vieles. Allerdings: was gestern Avantgarde war, ist heute kunstpädagogisches Ausbildungsziel.

Kunstprotest ist keine Erfindung von Pussy Riot – eine italienische Künstlergruppe agitiert 1899 gegen die Ausstellungspolitik der Biennale di Venezia. Bild: ANB.
Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist

Kunstausstellung? Ort der bunten Völkerverständigung? Profane Touristenattraktion? Geldwaschmaschine für den globalen Art-Jetset? Ein Mangel an Definitionen für die Biennale dʼArte di Venezia herrscht nicht. Grund genug für ein wenig kunsthistorische Aufklärung.

Rummelsnuff, photographiert von Robert Bartholot.
«Steh auf!»

Ein Mann wie ein Hochseetanker: Seine Oberarme sind aus Stahl, im Maschinenraum dampftʼs – und im Kopf, auf der Brücke, wird stets nüchtern der Kurs bestimmt. Der Berliner Musiker Rummelsnuff hat viel erlebt und weggesteckt. Wie man die Untiefen des Lebens umschifft, weiss dieser Käpt’n deshalb ganz genau.

Lemmy Kilmister, photographiert von Pep Bonet / Noor / Keystone.
«So here we are again!»

Er sitzt in einer trostlosen Umkleidekabine der Eishalle Wetzikon. Seine martialisch beringten Finger umschliessen einen Plastikbecher mit Limonade. Ein Anblick, der ungewohnter nicht sein könnte. Doch Jack & Coke, sein Lieblingsgetränk, hat ihm der Arzt untersagt. Lemmy Kilmister, 68 Jahre alt, Gründer, Sänger und Bassist der Kultband Motörhead und die Personifikation des Rock’n’Roll schlechthin, ist angeschlagen. Doch er macht weiter. Weil er schon vor langer Zeit gesagt hat: «Ich will auf der Bühne sterben.» Nun ist er also zurück. In Wetzikon. Und wirkt frischer als gedacht.

Abonnieren Sie unsere
kostenlosen Newsletter!