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Rind im Zentrum

Arthur Zeller, der Geige spielende Sohn eines wohlhabenden Landwirts, hatte sich autodidaktisch zum Fotografen ausgebildet. Gleichzeitig war er Züchter und Kenner des Simmentaler Fleckviehs. Eine einmalige Situation, die es Zeller erlaubte, die wichtigsten Merkmale dieser damals reüssierenden Rinderrasse unter ästhetischen und ökonomischen Aspekten gleichermassen ins rechte Licht zu rücken; seine Aufnahmen trugen dazu bei, dass […]

Einmal Schmähungen, das andere Mal Statistiken

Das Freizügigkeitsabkommen der Schweiz mit der EU aus dem Jahre 2002 war ein epochaler Einschnitt in der Migrationsgeschichte der Schweiz. Wie unterschiedlich man auf die danach einsetzende Einwanderung aus den EU-Ländern – und besonders aus Deutschland in die Deutschschweiz – reagieren kann, zeigen die beiden hier zu besprechenden Bücher, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das […]

Inge Muntwyler

«Der Tumor», « De mortuis nil nisi bene» und «Vergesst das Lachen nicht» – mit diesen drei kurzen Texten über das Alter stellt sich Inge Muntwyler, die dieses Jahr ihren achtzigsten Geburtstag feiert, das erstemal der Öffentlichkeit vor.
Zu ihren Lesern gehörten bisher nur ihre Familie und ihre Freunde, von denen die Texte auch fast alle handeln. Das soll sich nun ändern. Lust auf mehr?
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Hermann Burger

(1942–1989) «Ich hatte mein Leben als etwas Vorläufiges, Nebensächliches betrachtet, als eine Hauptprobe zur Premiere des Schreibens», so Hermann Burger in den «Ameisen». Der 1942 im Kanton Aargau geborene Schriftsteller Hermann Burger war vom Schreiben geradezu besessen. Er arbeitete, wie er sich einmal ausdrückte, an der «Verschriftlichung» seiner Existenz. Zu seinen Lebzeiten ist ein beachtliches Werk erschienen: die beiden Romane «Schilten» (1976) und «Die Künstliche Mutter» (1983) sowie fünf Erzählungen, zwei Lyrik- und zwei Essaybände. Im Literaturarchiv in Bern lagern zudem zahlreiche Schachteln voller Skizzen, Vorarbeiten, Tagebücher und Briefe – gleichsam ein zweites Werk, das noch der Aufarbeitung bedarf.
Die Karriere Hermann Burgers war seit seiner Studentenzeit in Zürich eng mit den «Schweizer Monatsheften« verknüpft. In den 1960er Jahren kreuzte sich der Weg Burgers mit demjenigen Anton Krättlis, der den Kulturteil der «Schweizer Monatshefte» betreute. Der 1922 geborene Krättli, wie Burger in Aarau domiziliert, erinnert sich noch gut an die Begegnungen mit dem angehenden Schriftsteller, der den Kritiker vor der Publikation seiner Werke um Rat ersuchte. Es konnte schon einmal vorkommen, dass der von einer Formulierung umgetriebene Burger spät abends an die Tür von Krättlis Wohnung in der Hinteren Vorstadt in Aarau klopfte und ihn mit Literaturdiskussionen um seinen Schlaf brachte. Persönliche Begegnungen flossen in die Bücher ein, die für den Schriftsteller die Möglichkeit waren, mit seinen Mitstreitern und Weggefährten auf mehr oder minder milde Weise abzurechnen (Anton Krättli kommt in «Brenner» in der Figur des Adam Nautilus Rauch verhältnismässig gut weg). Mit der Zunahme von Burgers Depressionen haben sich auch die Gespräche zunehmend um Burgers Leiden am Leben gedreht. Die kundgetane Selbstmordabsicht – «Ich werde früher sterben als du» – habe er, Krättli, ihm freilich nicht abgenommen. Zu Unrecht, wie sich später herausstellen sollte. Hermann Burger nahm sich 46jährig vor zwanzig Jahren das Leben.
Noch als Student der Germanistik veröffentlichte Hermann Burger 1967 seine ersten Gedichte in den «Schweizer Monatsheften». Weitere Gedichte, Essays und Rezensionen folgten, bis 1983 insgesamt 26 Beiträge. In Erinnerung an Herrmann Burger drucken wir die Erzählung «Die Ameisen» wieder ab, die 1968 in der Oktoberausgabe der «Schweizer Monatshefte» erstmals publiziert wurde.

Akribische Mordsarbeit

Ed McBain, der in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts den modernen Polizeiroman erfand, stellte jedem Fall seiner Kriminalisten vom 87. Revier eine Erklärung voran. Zwar seien sowohl die Figuren als auch der Schauplatz der Handlung erfunden, die geschilderte Polizeiarbeit jedoch beruhe auf bewährten Ermittlungsmethoden. Einen derartigen Authentizitätsanspruch weist Roger Graf, dem wir unter anderem […]

Die tapfere Schneiderin

Jeder findet irgendwann seine eigene Strategie, mit den grossen Ungerechtigkeiten des Lebens und den kleinen Banalitäten und Grausamkeiten des Alltags zurechtzukommen. Die Schneiderin Jolie zum Beispiel, nur auf den ersten Blick «adrett und einigermassen langweilig», baut im geheimen kuriose Luftschlösser. Tagtäglich über Hosensäume und Kostümjacken gebeugt, macht sie sich voller Lust die bösesten Gedanken: über […]

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