Über den gebührenfinanzierten Rundfunk in der Schweiz wurde politisch schon immer wild debattiert. Noch nie in ihrer 85jährigen Geschichte war die SRG aber beim Bürger so umstritten wie heute. Das stellt der langjährige Medienjournalist Nick Lüthi fest, der mit je einem Text den Anfang und das Ende unseres Dossiers zur Zukunft des Service public in […]
Die SRG versteht es, das Beste aus zwei Welten zu vereinen: Sie gibt sich unternehmerisch, schluckt aber jedes Jahr 1,2 Milliarden Franken Gebührengelder. Aufkommende Kritik lächelt sie weg. Die Chancen sind gross, dass das auch weiterhin so bleibt.
Es gibt gute Gründe, ganze Organisationen wie SRG oder ARD öffentlich zu finanzieren, sagt Publizistikprofessor Otfried Jarren. Trotzdem denkt er über andere Modelle nach.
Im Schweizer Medienbetrieb zanken alle nur noch um öffentliche Gelder, die Privaten eingeschlossen. Weshalb wir den Geldfluss einschränken oder umlenken müssen, um die Debatte neu zu beleben.
Statt Programme und Verbreitungskanäle zu fördern, sollte sich der Bund auf die Förderung von Inhalten konzentrieren, die Private nicht bereitstellen. Nur so gelingt es, den Rundfunkmarkt auf lange Frist technologisch flexibel und effizient zu halten.
Auch in Zukunft gibt es noch Platz für die SRG. Allerdings nicht als Sendeanstalt, sondern als Produzentin. Das wäre nicht nur den Privaten gegenüber fair, es würde auch zur Medienvielfalt beitragen.