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Von der Kunst, den «Grünen Heinrich» zu lesen. Folge 3

Vom Kritzeln, Malen, Schreiben und Fechten 1853 schrieb Gottfried Keller an einen Freund: «Ich habe gesehen und gestaunt, wie schlecht und unfähig die Produkte anderer Leute gelesen werden.» Trotz dieser pessimistischen Einschätzung Kellers wurden beide Fassungen des «Grünen Heinrichs» offenbar gut und fähig genug gelesen, um inzwischen zur Weltliteratur zu zählen. Von der Kunst, Gottfried Keller zu lesen, handelt auch eine diesjährige Vorlesung am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Die Überlegungen der Zürcher Literaturwissenschafterin Barbara Naumann zeigen, wie im Zusammenspiel von gedankenlosem Kritzeln, geübtem Zeichnen und tödlichem Duellieren der grüne Heinrich sich von einem erfolglosen Land-schaftsmaler zu einem erfolgreichen Schriftsteller wandelt.

Sachbuch

Reinhold Rieger Von der Freiheit eines Christenmenschen. De libertate christiana. Kommentare zu Schriften Luthers, Band 1 Tübingen: Verlag Mohr Siebeck, 2007 Die Bedeutung Martin Luthers für die europäische Freiheitsgeschichte wird unterschiedlich gewertet. Die einen sehen in ihm, der dem Kaiser ins Angesicht zu widerstehen wagte, einen Vorläufer der Aufklärung. Andere zitieren seine Schriften zum Bauernkrieg […]

Ein Buch nicht nur für Feuilletonisten!

Das Schweizer Feuilleton war nicht begeistert. Auch in den «Schweizer Monatsheften» wurde die «Schweizer Literaturgeschichte» als ein «missglücktes Kompendium» vorgestellt. Die Kritiker vermissten, was sie als ihre eigenen Wunschvorstellungen auf das 529 Seiten mächtige Buch projizierten. Wird die «Litera-turgeschichte» hingegen an ihrem eigenen Anspruch gemessen, dann fällt das Urteil anders aus. Eine Kritik der Kritik.

Auf der Treppe mit Thomas Hürlimann

Unlängst geriet ich in eine Auseinandersetzung mit meinem alten Freund Fritz Müller-Zech, Chefkritiker der Literaturzeitschrift «Am Erker». Wir beide unterscheiden uns von der Standardausgabe des Intellektuellen darin, dass wir, wenn es sich vermeiden lässt, keine klassische Musik hören, sondern eine ausgesprochene Vorliebe für die Rockmusik der späten 1960er und frühen 1970er Jahre haben. Ich möchte […]

In Brügge mit Aortariss

«Am ersten seiner fünf letzten Tage sass Jensen an seinem Pult, und draussen stand eine Kutsche im Regen», so fängt der erste Kriminalroman des vor allem für seine pfiffigen Kolumnen bekannten Linus Reichlin an. Wie bitte? Nein, Jensen ist Polizist in Brügge und stirbt noch nicht! Vielmehr steht er vor der Frühpensionierung, da er sich […]

Im Dada mit Wachtmeister Studer

Zürich, Bahnhofstrasse 19. Hier eröffnen Tristan Tzara und Hugo Ball im März 1917 die Galerie Dada, in der Absicht, so Ball, «eine kleine Gesellschaft von Menschen zu bilden, die sich gegenseitig stützen und kultivieren». Einer dieser Menschen ist ein 21jähriger Chemiestudent, der sich Clauser nennt. Balls Lebensgefährtin Emmy Hennings hat den jungen Mann zwei Monate […]

Im Maghreb mit Poesie

Das Fremde ist Material; es fordert Aneignung heraus und gleichzeitig Abstandnehmen. «Wieso ist hier Afrika» fragt eines der Gedichte in Ivo Ledergerbers Lyrikband «Aus dem Maghreb» – eines der Gedichte, die alles in allem wenig Aufhebens von sich machen, aber langsam, ganz langsam in den Leser eingehen. (Die hier ebenfalls gebotene französische Übertragung wirkt allerdings […]

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