Kaum jemand hatte ein Auge für die Kinder, die zu den Bauern in Pflege gegeben wurden und dort für Kost und Logis hart arbeiten mussten.
Suzann-Viola Renninger hat Walter Wegmüller, ein ehemaliges Verdingkind, in Basel getroffen.
Wenn Kindern das Kindsein gestohlen wird: diese Erfahrung prägt sie ein Leben lang. Warum zerbrechen die einen daran, während die anderen den Bruch später überwinden? Ein Erklärungsversuch. Und eine persönliche Geschichte.
Das Verdingkinderwesen im 19. und 20. Jahrhundert
ist eine Folge davon, dass das Dreieck aus Erziehung, Arbeit und Liebe in Schieflage geriet. Biblisch-theologische Kriterien können für die richtige Gewichtung den Blick schärfen.
In den Pflegefamilien wurden sie meist nicht mit Namen genannt; sie hiessen schlicht Verdingmädchen oder Verdingbub. Noch vor 50 Jahren gehörten die Verdingkinder – ein Wort, das nur das Schweizerdeutsche kennt – zum ländlichen Alltag und arbeiteten für Kost und Logis bei fremden Bauern. Heutzutage rufen die nackten Zahlen meist ungläubiges Kopfschütteln hervor, und die […]
Waisenkinder, Findelkinder, Scheidungskinder, Armutskinder – es gab viele Gründe für die Fremdplazierung von Kindern. Die Praxis war in der Schweiz bis weit ins 20. Jahrhundert weitverbreitet.
Die Aufarbeitung dieses Kapitels der jüngeren Geschichte hat erst begonnen.
Suzann-Viola Renninger im Gespräch mit Josef Mooser Was uns heute skandalös erscheint, gehörte im 19. Jahrhundert zur Normalität: Massenarmut auf dem Land. Die Situationen der Familien, aus denen die Verdingkinder stammten, waren noch viel prekärer. Versuch einer historischen Kontextualisierung.
«Kredit» kommt von lateinisch «credere», «glauben»: der eine, der Geld verleiht, glaubt an den anderen, der es entleiht. Der eine glaubt an die Rückzahlungsfähigkeit des anderen – wobei sich sein Glaube letztlich bloss auf dessen Glaubwürdigkeit stützt. Wer in Entwicklungs- und Schwellenländern kleine Kredite von weniger als 100 US-Dollar vergibt, braucht in der Tat ein […]
Ärmeren Menschen in Entwicklungsländern helfen zu wollen, ist eine hehre Idee. Aber ist staatliche Entwicklungshilfe in der heute praktizierten Form auch eine gute Sache? Wer die Berichte internationaler Organisationen oder die Botschaft des Bundesrats liest, kommt zu einem anderen Schluss.
Die Bilanz konventioneller Entwicklungshilfe ist ernüchternd. Dennoch haben alternative Modelle der Armutsbekämpfung erst in jüngerer Vergangenheit Mittel und Beachtung auf sich gezogen. Mikrofinan-zierung ist kein Allerheilmittel. Aber sie hat Potential.
Es begann mit Kleinstkrediten für die ärmsten Bewohner Bangladeschs. Inzwischen gibt es Mikrokreditinstitute rund um die Welt. Und den Sozialunternehmer als neuen Unternehmertyp. Wie Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus die Armut aus der Welt in die Museen verbannen will.