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Was die Coronapolitik den Kindern angetan hat

Übergewicht, psychische Probleme, Einsamkeit: Die harten Coronamassnahmen der deutschen Regierung haben der Gesundheit von Kindern geschadet. Die Verantwortung dafür will niemand tragen.

Was die Coronapolitik den Kindern angetan hat
Kind mit Schutzmaske während der COVID-19-Pandemie – ein Bild der neuen Alltagsrealität, Bild: Unsplash.

Wie nennt man es, wenn eine ganze Generation von Kindern emotional, psychisch, körperlich und auch intellektuell schlagartig an Funktionstüchtigkeit verliert? Wir haben kein Wort dafür, wenn eine ganze Generation an Kindern Schaden nimmt. Das Kindeswohl und die Rechte kommender Generationen werden gerne politisch in Anspruch genommen, wenn es dazu dient, die eigenen Ideologien und Glaubenssätze gesetzlich zu zementieren.

Wer klagt aber im Namen einer ganzen Kindergeneration, die unter dem Vorwand der Corona-Pandemie-Bekämpfung über zwei Jahre in eine Art Sippenhaft genommen wurde und zugunsten der Rechte von Erwachsenen auf grosse Teile dessen verzichten musste, was ein Kinderleben ausmachen sollte: Spielen, Freunde, Schule, Lernen, Spass und ein gesundes körperliches, soziales und mentales Wachstum? Bis heute scheut die Politik nicht nur eine Aufarbeitung der zahlreichen freiheits- und grundrechtseinschränkenden Massnahmen und Verbote, sondern sogar eine Bestandsaufnahme jener Schäden, die an Kindern und Jugendlichen teilweise völlig sinnlos verursacht wurden. Nicht durch das Virus, wohlgemerkt, sondern durch politische Entscheidungen und deren Folgen. Denn wo Schäden sind, muss doch auch jemand schuldig sein.

Die monatelangen Kita- und Schulschliessungen, die gesperrten Spielplätze und die geschlossenen Sportvereine, Jugendzentren, Kinos und Cafés; die Lockdowns, Ausgangsverbote, Kontaktbeschränkungen und sonstigen Quarantänebestimmungen; die Maskenpflicht in allen Schulen und selbst an der frischen Luft auf dem Pausenhof; der Impfdruck schon auf Kinder in Schulen und Sportvereinen; ihre Stigmatisierung als Pandemietreiber, Grosseltern-Gefährder oder gleich als Ratten – die Liste der Einschränkungen und Belastungen in der Corona-Zeit war für Kinder und Jugendliche aller Altersklassen lang, die Folgen sind zum Teil dramatisch und wirken bis heute nach. All das wurde in einem wissenschaftlichen und damit auch juristischen Blindflug beschlossen, ohne jegliche Evidenz eines echten Nutzens im Pandemiegeschehen und trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass viele dieser Massnahmen nicht nur nicht zielführend, sondern auch für Kinder schädlich sind.

Folgeschäden waren bekannt

Schlimmer noch: Wie wir heute dank der Veröffentlichung der sogenannten «RKI-Files» nachlesen können, wussten auch die Bundesregierung und der Krisenstab des Robert-Koch-Instituts um die Sinnlosigkeit vieler Massnahmen. Es war also kein Versehen. Sie wussten um die vielfältigen Folgeschäden der Schulschliessungen und dass diese zur Pandemiebekämpfung nicht notwendig waren – wie nicht zuletzt zahlreiche andere Länder eindrücklich demonstrierten. Man hat es dennoch aus politischen Gründen angeordnet und durchgezogen.

Millionen Kinder wurden um Jahre ihrer Kindheit betrogen. Sie wurden ihrer Bildungschancen beraubt, man hat sie psychisch und sozial überfordert und damit ihr ganz persönliches Startkapital für die Zukunft beschädigt. Man hat sie und ihre Eltern zudem in eine Impfung getrieben, die für sie keinen grossen Nutzen hatte, dafür aber viel Schaden anrichten konnte. Man hat die vielfältigen Beschwerden der Eltern und Schüler bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht auf Basis evidenzloser Empfehlungen des RKI weggebügelt. Es ist ein Verbrechen, das einer ganzen «Generation Corona» angetan wurde, anstatt sie und ihre Rechte als schwächste Mitglieder unserer Gesellschaft ganz besonders zu schützen. Die Folgen und Schäden für die Kinder der Corona-Zeit sind dramatisch, vielfältig und teilweise nicht mehr zu reparieren.

Die Krankenkassen verzeichnen einen extremen Anstieg bei den Diagnosen von Depressionen und psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Die Bildungslücken durch monatelange Schulschliessungen sind für Millionen Kinder nicht mehr aufzuholen. Wie werden sich jene Kinder noch viele Jahre durch das marode deutsche Schulsystem schlagen, denen man als Grundschulkinder zumutete, zu Hause allein das Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen? «Generation Analphabet»?

«Millionen Kinder wurden um Jahre ihrer Kindheit betrogen. Sie wurden ihrer Bildungschancen beraubt, man hat sie psychisch und sozial überfordert und damit ihr ganz persönliches Startkapital für die Zukunft beschädigt.»

Weggesperrte Kinder

Die «Generation Corona» ist auch eine «Generation einsam». Die lange Isolation zu Hause und das erzwungene digitale Lernen hat bei nicht wenigen Sozialphobien, aber auch das Abdriften in Internetabhängigkeiten, Süchte oder gar Drogenmissbrauch verursacht. Ein Teil von ihnen ist ganzaus dem Visier der Öffentlichkeit verschwunden, als «Generation abgetaucht» haben sie die Schule verlassen und seither nichts Vernünftiges mehr begonnen. «Generation planlos».

Wie will man den Schaden beziffern und wie soll es jemals eine Entschädigung für die Tatsache geben, dass Kinder in dieser Zeit monatelang weggesperrt hinter verschlossenen Haustüren deutlich häufiger Opfer von häuslicher Gewalt und Missbrauch wurden, weil kein Fremder sie mehr zu sehen bekam und auch keiner nachfragte, und die Zahl der gewaltsam im familiären Umfeld getöteten Kinder sprunghaft laut amtlicher Polizeistatistik um 35 Prozent anstieg? Wer verantwortet jene Kinder, die sich das Leben nahmen, weil sie in ihrer Isolation keinen Ausweg und auch keinen Ansprechpartner mehr fanden? Wie viele Kinderleben dürfen für die Rettung der Volksgesundheit in Kauf genommen werden? Unsere Gesetze und auch die ständige Rechtsprechung würden antworten: kein einziges. Weil unsere Gesellschaft sich damit rühmt, Menschenleben nicht gegeneinander aufzurechnen. Theoretisch. Praktisch nahm man viele menschliche Kollateralschäden zumindest stark fahrlässig in Kauf.

Wer kümmert sich um die «Generation krank und dick», die durch fatale «Stay at home»-Kampagnen und das Stilllegen aller körperlichen Betätigungen in Sportunterricht, aber auch Vereinen und selbst auf öffentlichen Spiel- und Sportstätten in eine langfristige Bewegungsarmut getrieben wurde, was nicht nur motorische und Entwicklungsstörungen, sondern auch eine zunehmende Fettleibigkeit mit allen gesundheitlichen Langzeitschäden ausgelöst hat?

«Ein Teil von ihnen ist ganz aus dem Visier der Öffentlichkeit verschwunden, als ‹Generation abgetaucht› haben sie die Schule verlassen und seither nichts Vernünftiges mehr begonnen. ‹Generation planlos›.»

Und wer genau nimmt jene Kinder aller Altersklassen auch nur zur Kenntnis, die sich völlig unnötig einer Impfung unterzogen haben und mit ihrer Gesundheit bis heute dafür bezahlen? Ihre Eltern, die Empfehlungen der Politik und der Ständigen Impfkommission (Stiko) vertraut haben? Wer wird dafür haften und die Verantwortung übernehmen? Wer wird den Schaden wiedergutmachen – und ist das überhaupt möglich?

Kein Monitoring der Massnahmen

Nicht wenige in der politischen, aber auch in der privaten Debatte ziehen sich heute gerne auf das Argument zurück, heute seien die Dinge sicher anders zu beurteilen, aber damals habe man das doch alles nicht wissen können. Alle wollen es im Nachhinein nicht besser gewusst und nur gut gemeint haben. Ja, wirklich? Andere Länder hatten andere Lösungen, und sie leben alle noch. Damit beantwortet sich gleichzeitig auch die Frage, warum es notwendig ist, diese skandalösen Massnahmen und Entscheidungen auf dem Rücken von Kindern aufzuarbeiten: Weil es sich nicht wiederholen darf, dass politisches Kalkül, Kaltschnäuzigkeit und Denkfaulheit rationale und evidenzbasierte, aber auch menschliche Entscheidungen ersetzen.

Es ist sehr praktisch für die Politik, dass die jugendlichen Drogen- und Suchtkranken, die in dieser Zeit auf die schiefe Bahn gerieten, später nicht als «Corona-Tote» gezählt werden, während aber jeder Verkehrstote mit positivem Corona-Test zwei Jahre lang in die Corona-Toten-Statistik einzahlte und ganz unfreiwillig mithalf, die Grundrechtseinschränkungen auch für Kinder rhetorisch und statistisch zu begründen.

Es ist ebenfalls sehr praktisch, dass die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung sowohl bei den Bildungsdefiziten der Kinder als auch bei ihrer Gesundheitsschädigung niemals gerichtsfest hergestellt werden können, weil man von Anfang an darauf verzichtet hat, ein Monitoring der Massnahmen und ihrer Auswirkungen gerade unter Heranwachsenden vorzunehmen. Bis heute gibt es keine wissenschaftliche Aufarbeitung, ob Massnahmen wie Schul- und Kitaschliessungen, aber auch das Maskentragen und die Kontaktbeschränkungen, die man Kindern auferlegt hat, wirklich notwendig oder gar erfolgreich, ob sie juristisch angemessen oder verhältnismässig waren. Wo keine Studien, da keine Fakten, keine Zusammenhänge, keine Verantwortung.

Dass heute in Deutschland gemäss der PISA-Studie 25 Prozent der Grundschüler die Schule verlassen, ohne ausreichend lesen, schreiben und rechnen zu können, und sich diese Zahlen im Vergleich zu den Jahren vorher noch einmal dramatisch verschlechtert haben, kann den Schulschliessungen nicht direkt zugeordnet werden, weil es schliesslich immer mehrere Faktoren gibt, die eine Rolle spielen. Faktisch entspricht der Rückfall der deutschen Schüler zwischen 2018 und 2022 in Mathematik und beim Lesen dem durchschnittlichen Lernfortschritt eines ganzen Schuljahres. Ein Schuljahr verschwindet – und das löst keine bildungspolitische Krise aus? Wo nichts mit nichts zu tun hat, war nichts falsch und muss sich auch nichts ändern.

Kosten einer verlorenen Generation

Wird in einem deutschen Parlament ein neues Gesetz oder eine Massnahme geplant, muss zwingend vorher eine Rechtsfolgen- und eine Kostenabschätzung vorgenommen werden. Man will wissen: Was kostet das Ganze und welche sonstigen gesellschaftlichen «Nebenwirkungen» oder gar Gefahren werden eventuell verursacht? Niemand hat jemals die realen und gesellschaftlichen Kosten einer verlorenen Generation ausgerechnet, und manche Zusammenhänge zwischen heutigen gesundheitlichen Problemen oder gar Todesfällen und einer abgenötigten Corona-Impfung werden wir niemals beweissicher bekommen. Nur die sozialen Netzwerke zählen mit, wenn wieder «plötzliche und unerwartete» Todesfälle vorher kerngesunder junger Menschen zu verzeichnen sind. Kein Amt und keine Wissenschaft dokumentieren das gesundheitliche Risiko, das manche Kinder und Jugendlichen jetzt lebenslang mit sich tragen, weil ihre Mütter in der Schwangerschaft dem Rat der Ärzte folgten und sich mit einem neuartigen mRNA-Impfstoff impfen liessen, während der Gynäkologe ihres Vertrauens sonst von jeder Kopfschmerztablette abriet. Wissenschaftlich auch nicht erfasst ist wohl, wie viele Kinder niemals das Licht der Welt erblickten, weil sie es aus demselben Grund nie bis zur Geburt schafften.

Das Unrecht, das politisch Verantwortliche und Erwachsene in dieser Zeit den Kindern angetan haben, indem man sie ohne wissenschaftliche Grundlage zu «Pandemietreibern» erklärte und ihnen die Verantwortung für die Gesundheit und das Überleben ihrer Eltern und Grosseltern auf die überforderten Schultern lud, muss dokumentiert werden. Sätze wie «Willst du etwa schuld sein, wenn deine Oma stirbt?» gehören dabei zu den Randnotizen einer angstgetriebenen Politik, die Kinder in eine Verantwortung stellte, die sie nicht tragen konnten und auch nicht sollten. Die Politik verweigert sich einer echten Aufklärung, «die Wissenschaft» hat den Schaden ihres eigenen Rufes fleissig mitverursacht und Instanzen wie das Robert-Koch-Institut, der deutsche Ethikrat oder auch die Stiko haben ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Nach der Pandemie ist auch nur vor der nächsten Pandemie oder dem nächsten Grund, im Namen vermeintlich höherer Interessen jene der Kinder hintanzustellen.

Dieser Text ist ein Vorabdruck aus «Die Corona-Generation: Wie unsere Kinder um ihre Zukunft gebracht wurden» von Birgit Kelle und Eva Demmerle. Das Buch erscheint am 15. Juli 2025.

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