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Fragile Männer in Röcken

Der «Rethink Masculinity Day» kritisiert das Bild «traditioneller Männlichkeit» – wobei unklar bleibt, was damit gemeint ist.

Fragile Männer in Röcken
Männer in Röcken am «Rethink Masculinity Day» auf dem Paradeplatz in Zürich, fotografiert von Lukas Leuzinger.

Uniformwechsel am Paradeplatz in Zürich: Wo normalerweise zunehmend frustrierte Mitarbeiter von Grossbanken in Anzug und Krawatte unterwegs sind, versammelten sich am Mittwoch zwei Dutzend Männer in Röcken. Die Aktion war Teil des «Rethink Masculinity Day», organisiert vom Verein «Die Feministen». «Im Rock stellen sich Männer ihrer eigenen Fragilität und hinterfragen männliche Privilegien», schreiben die Organisatoren (die übrigens nicht alle mit «er» angesprochen werden möchten, sondern zum Teil auch die Pronomen «sie», «ti» oder «ohne» bevorzugen.)

Warum Röcke für Fragilität stehen sollen, ging aus der Aktion nicht hervor. Ebenso wenig, inwiefern sie zu zeigen vermochte, «auf welch wackligen Beinen die traditionelle Männlichkeit steht und wie vielfältig Männlichkeiten heute gelebt werden können». Zumal das Bild der «traditionellen Männlichkeit» der Organisatoren, wonach ein Mann «stark und unabhängig ist, wenn er in Trainerhosen und schickem Auto zum Fussballmatch fährt», nicht zwingend repräsentativ ist für den männlichen Bevölkerungsteil.

Falls doch, können wir uns bestimmt auf den «Rethink Femininity Day» freuen, an dem sich Frauen in Trainerhosen und schicken Autos vor dem Letzigrund-Stadion versammeln und so zeigen, wie vielfältig Weiblichkeiten heute gelebt werden können. (lz)

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