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Fällt der Kurs von Zynga?

Investoren aufgepasst: Wenn alle jubeln, ist Vorsicht angesagt. Der Börsengang des Internetunternehmens Zynga ist Indiz einer neuen Spekulationsblase. Eine Studie des Risikoforschers Didier Sornette und seiner Kollegen von der ETH Zürich prognostiziert, dass der Marktwert von Zynga nach der Offenlegung der Quartalszahlen kurz ansteigt – um dann um den 30. April deutlich zu fallen.

Fällt der Kurs von Zynga?

Sind Social-Media-Unternehmen überbewertet? Vor dem Börsengang von Facebook mehren sich  Zeichen einer Spekulationsblase, die bald einmal platzen dürfte. Als Testfall gilt das auf Onlinespiele spezialisierte Unternehmen Zynga, das Mitte Dezember sein Börsendebut gab. Seit es anfangs mit 7 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, stieg sein Marktwert zwischenzeitlich bis auf 10,2 Milliarden US-Dollar. Am Donnerstag hat Zynga die Ergebnisse des ersten Quartals veröffentlicht und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Eine neu publizierte Studie der ETH-Forscher Didier Sornette, Zalán Forró und Peter Cauwels holt nun das Internetunternehmen Zynga auf den Boden der Tatsachen zurück: Die Risikoforscher kommen aufgrund ihrer Berechnungen zu dem Schluss, dass das Unternehmen höchstens einen Wert 4,8 Milliarden US-Dollar habe – und damit heute massiv überbewertet ist. Mit einem neuen Wachstumsmodell zur Bewertung von Social-Media-Unternehmen wurden drei Szenarien berechnet, wie sich die Benutzerzahlen und Innovationen des Unternehmens entwickeln könnten. Die auf Finanzblasen spezialisierten ETH-Forscher sagen voraus, dass der Marktwert nach einem Zwischensprint um den 30. April  fallen werde. Wenn die Prognose zutrifft, hätte dies einen Einfluss auf die Bewertung von künftigen Erstemmissionen anderer Technologieunternehmen.

 

Das vollständige Paper:

Zalán Forró, Peter Cauwels undDidier Sornette: When games meet reality: is Zynga overvalued? Journal of Investment Strategies. Version vom 19. April 2012: http://arxiv.org/abs/1204.0350.

Studie über die Bewertung von Facebook:
Peter Cauwels und Didier Sornette. Quis pendit ipsa pretia: facebook valuation and diagnostic of a bubble  based on nonlinear demographic dynamics. In: Journal of Portfolio Management 38 (2), 56-66 (2012).

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