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Editorial

Wilhelm Röpke, der in den Schweizer Monatsheften zwischen 1942 und 1965 über 30 Artikel publizierte, warnte schon bei der Unterzeichnung der Römer Verträge vor 50 Jahren vor der Idee eines nach innen harmonisierten und gegenüber Nichtmitgliedern defensiven Binnenmarktes. Zwei Kommentare dieser Ausgabe befassen sich mit dem von der EU angestrebten Einbezug der Schweiz in den […]

Wilhelm Röpke, der in den Schweizer Monatsheften zwischen 1942 und 1965 über 30 Artikel publizierte, warnte schon bei der Unterzeichnung der Römer Verträge vor 50 Jahren vor der Idee eines nach innen harmonisierten und gegenüber Nichtmitgliedern defensiven Binnenmarktes. Zwei Kommentare dieser Ausgabe befassen sich mit dem von der EU angestrebten Einbezug der Schweiz in den auch für die EU fragwürdigen Prozess der Steuerharmonisierung.

Der 23. April 2007 wurde von der Unesco zum Welttag des Buches erklärt. Das aktuelle Dossier befasst sich daher mit der Frage, ob sich das Lesen von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen in der heutigen Zeit in einer Krise befinde und nur noch aufgrund von bildungspolitischen Offensiven und Förderkampagnen der Buchlobby überleben könne. Das Bild, das wir uns von unserer Leserschaft machen, ist seit je optimistischer, und die Beiträge dieses Dossiers bestärken uns in der Vermutung, dass kein Ende des Lesens zu befürchten sei. Die elektronisch vermittelte und vermehrt auf das Bild konzentrierte Kommunikation ist und bleibt auf die Ergänzung und Vertiefung durch die Printmedien angewiesen. Hugo von Hofmannsthal hat im Vorwort zu seinem «Lesebuch» (1922) an den aktiven Leser appelliert, «der mit einem Buch wahrhaft vertraut ist. Denn ein Buch ist zur grösseren Hälfte des Lesers Werk, wie ein Theater des Zuschauers» Die hohen Ansprüche, die auch wir an unsere Leserschaft stellen, sind gleichzeitig eine Verpflichtung an die Herausgeber und Autoren. Wir wollen nicht nur zum Nachlesen und Nachdenken, sondern zum Weiterlesen und Weiterdenken zu verführen. Das ist unser Beitrag zum Welttag des Buches, der hierzulande in diesem Jahr unter dem Motto steht: «Die Schweiz liest».

An diese aktiv mitdenkende Leserschaft richten sich auch die Beiträge über Ulrich Bräker, den lesenden und vom Gelesenen schreibend Zeugnis ablegenden «armen Mann im Tockenburg», und zur Zürcher Aufklärung, die über Goethe sehr direkt mit der Weimarer Klassik vernetzt ist. Unsere Serie «Zürich, Stadt der Seelenkunde» wird mit einem Artikel über die Professionalisierung der Psychoanalyse fortgeführt, und in der Rubrik «Sachbuch» machen wir auf wichtige Neuerscheinungen aufmerksam.

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