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Die Zürcher Aufklärung

Wenn das Leben von den Leistungen des eigenen Verstandes und nicht länger von der Deutungshoheit der Religion und anderer tradierter Autoritäten bestimmt wird, dann könnten, so die Hoffnung der Aufklärer, die Menschen aus ihrer «selbstverschuldeten Unmündigkeit» herausfinden. Auch Zürich gehörte zu den europäischen Metropolen, die im 18. Jahrhundert kräftig daran beteiligt waren, die Ideen der […]

Wenn das Leben von den Leistungen des eigenen Verstandes und nicht länger von der Deutungshoheit der Religion und anderer tradierter Autoritäten bestimmt wird, dann könnten, so die Hoffnung der Aufklärer, die Menschen aus ihrer «selbstverschuldeten Unmündigkeit» herausfinden. Auch Zürich gehörte zu den europäischen Metropolen, die im 18. Jahrhundert kräftig daran beteiligt waren, die Ideen der Aufklärung zu formulieren und umzusetzen. Die Zürcher Gelehrten Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger waren die beiden prägenden Persönlichkeiten, die als Lehrer und Förderer der Jugend, als Übersetzer, Theaterdichter und Publizisten sowie streitbare Briefschreiber entscheidende Impulse für eine sich emanzipierende Gesellschaft gaben. Sie förderten die Naturwissenschaften, beschnitten den Einfluss der Theologie, sorgten für eine Veränderung der Ausbildung an den höheren Schulen und gaben der Philosophie, der Ästhetik und der Literaturkritik massgebliche Anstösse, die bis heute zu spüren sind.

Unter dem Titel «Bodmer und Breitinger im Netzwerk der europäischen Aufklärung» wurde im September des vergangenen Jahres von dem Institut für Germanistik der Universität Bern in der Zentralbibliothek Zürich ein Kongress organisiert. Vier Wissenschafter, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, stellen auf den folgenden Seiten die Epoche der Zürcher Aufklärung vor und berücksichtigen dabei vor allem das Leben und Wirken Bodmers und Breitingers, den «Literaturstreit» mit Deutschland sowie die Entwicklung der «Hohen Schule».

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