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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

Wer schreibt, redigiert und gestaltet, möchte gelesen und wahrgenommen werden. Texte brauchen Leser, Bilder Betrachter, und diese Menschen sind es, die uns motivieren, die «Schweizer Monatshefte» herauszugeben. Unsere Abonnenten sind unser Kapital, neue Leserinnen und Leser ein stetes Anliegen. Um diese zu gewinnen und jene zu behalten, sind wir für Innovationen offen, die unser gewohntes […]

Dossier «Zahlenwahn»

(0) Zahlenwahn

350 Jahre sind vergangen, seit ein sichtlich enttäuschter Engländer Bilanz zog aus seinem Studium der Klassiker: es seien die alten, moralphilosophischen Werke halt nicht «scripta scientifica», sondern bloss «scripta verbifica», Wortgeklingel und Gerede. Was Wunder, wenn es keine Fortschritte gebe im Bereich der Philosophie, wenn die Menschen immer noch Kriege führten und allerorten Elend herrsche. […]

Kant und die freie Form

Das Wahre, das Gute und das Schöne je als autonome Bereiche zu begründen, ist Kants Verdienst. Dieser fünfte Beitrag zu Kants Wirkung auf das philosophische Denken unserer Zeit zeigt, dass seine Begründung der Autonomie der Kunst nichts von ihrer argumentativen Kraft eingebüsst hat. Anhand eines zunächst negativen Massnahmenkatalogs
kann ein Kunstwerk daraufhin befragt werden, ob sein vermeintlich ästhetischer Wert sich nicht doch aus fremden Quellen, aus moralischem oder aus bloss privatem Interesse speist. Statt eine dogmatische Definition «des Schönen» zu liefern, ruft Kant zum selbständigen, ästhetischen Reflektieren auf.

Die Mathematisierung der Sozialwissenschaften

Der Autor kritisiert die Manie, hochkomplexe Zusammenhänge und nicht messbare Gesamtgrössen, Durchschnitte und Koeffizienten so zu kombinieren, dass daraus die gewünschten Schlüsse gezogen werden können. So werde eine Präzision und Plausibilität der Aussagen vorgetäuscht, die einer kritischen, von einer Gesamtschau ausgehenden Analyse nicht standhalten. Der hier abgedruckte Text ist die gekürzte Fassung einer Festrede mit dem Titel «Geschichte und Ökonometrie», gehalten am Hochschultag 1968 an der Hochschule St. Gallen (Werke IV, S. 182–194).

Aktuelle Debatten

Umfragen statt Aussagen

1993 veröffentlichte das Kundenmagazin einer Grossbank eine Meinungsumfrage, die Erstaunliches zutage brachte: Würden die Schweizer, die 1992 den EWR-Vertrag abgelehnt hatten, jetzt wieder abstimmen, würden sie sogar einen EU-Beitritt akzeptieren. Ich war skeptisch und beschaffte mir, was Agenturen und Redaktionen kaum je tun, die Fragetexte zu jener Umfrage. Und da war sofort alles klar. Es […]

Kultur

Wetten für die Seligkeit

Hieb- und stichfest beweisen lässt sich
die Existenz Gottes nicht. Wer nicht glaubt, den kann die Mathematik auch nicht überzeugen. Das gilt auch für die Wette von Blaise Pascal, der Mitte des 17. Jahrhunderts die Zweifler doch noch auf die rechte Bahn zu bringen versuchte. Weniger Mathematik, so zeigt der folgende Beitrag, kann daher auch weniger Aberglauben bedeuten.

«Kriegstagebuch 1914-1919»

Der Heidelberger Historiker Karl Hampe (1869-1936) zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den angesehensten deutschen Mediävisten. Seine Bücher über die Salier- und Stauferzeit galten für Studenten des Fachs als Pflichtlektüre. Das ruhige Gelehrtenleben erfuhr, wie das so vieler Zeitgenossen und Kollegen, eine schwere Erschütterung durch den Ersten Weltkrieg, auch wenn er diesen […]

Demographie und Politik

Emmanuel Todd L’illusion économique Gallimard 1998, deutsche Übersetzung mit unzulänglichem Titel und teilweise unsorgfältig lektoriert: «Die neoliberale Illusion. Über die Stagnation der entwickelten Gesellschaften. Zürich: Rotpunktverlag, 1999. Emmanuel Todd Weltmacht USA. Ein Nachruf München: Piper, 2004. Emmanuel Todd gilt den Rechten als Linker und den Linken als Rechter. Gleichwohl sitzt er nicht zwischen Stuhl und […]

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