Sein Spätwerk «Der Mensch erscheint im Holozän» wurde in den «Schweizer Monatsheften» auszugsweise vorabgedruckt. Und auch sonst war Max Frisch immer wieder Gegenstand von Würdigungen und Kontroversen in unserer Zeitschrift. Zu seinem Geburtstag, der sich am 15. Mai zum hundertsten Mal jährt, drucken wir pointierte Sentenzen seiner alten Schriftstellerkollegen wieder ab.*
In der Moderne wird die Welt gemessen in Geld. Weil alles ein identisches Wertmass erhält, kann es mit allem getauscht werden. Dabei allerdings findet eine Verkehrung statt. Denn das Wertmass entwertet zugleich: wertvoll ist folglich allein, was einen Geldwert besitzt. Schon der Philosoph Georg Simmel kam zum Schluss, die Geldwirtschaft könne als neue Religion bezeichnet […]
1997 ging ich für zwei Jahre in die Côte d’Ivoire. Ein Freund empfahl mir V.S. Naipauls «Die Krokodile von Yamoussoukro » aus dem Reportagenband «Dunkle Gegenden». Nach der Lektüre war ich empört. Auf rund hundert Seiten beschrieb der Autor das Land. Akkurat, wie ich zugeben musste, mit vielen langen Gesprächen, die er mit Einheimischen geführt […]
Zu den grossen beklagenswerten Opfern der Eurokrise gehört die Ordnungspolitik – jenes klug gedachte Austarieren von Markt, Staat und Gesellschaft, das bisher noch immer der Königsweg zu Wohlstand und Freiheit war. Krisen führen fast immer dazu, dass die Menschen nach mehr Macht für die Politik rufen und die Politik diesem Ruf gerne nachkommt. Nach den […]