«Was, der Kerl schreibt für Geld?». Mit diesem entsetzten Ruf soll Beethoven einen Roman seines Zeitgenossen Walter Scott in die Ecke geschleudert haben. Es scheint für die Schriftstellerei ebenso wie für die Musik oder die Malerei zu gelten: Geld verdunkelt das Strahlen der Kunst. Wird mit dieser doch gerne die Hoffnung verbunden, sie könne – […]
Die Moderne ist nicht nur die Epoche, in der die Ökonomisierung mehr als je zuvor die Kunst ergriffen hat. Gleichzeitig ist für sie auch die Idee kennzeichnend, Kunst und Autonomie gehörten zusammen. Ein Rückblick in die Geschichte, als die Kunst sich für den Nutzen noch nicht zu schade war.
Grosse Unternehmen kaufen grosse Kunst? Nein, diese Regel gilt nicht mehr. Auch die Kunst muss zur Wertschöpfung beitragen. Nur wenn Lösungen für das Innovationsmanagement, die Corporate Identity, für Raumentwicklung und auch Werbung winken, investieren Unternehmer in zeitgenössische Kunst. Ein Bericht vom Art Consulting in der Praxis.
Der amerikanische Unternehmer Albert Barnes, der 1922 die Barnes Foundation ins Leben rief, kaufte Kunst, um seine Mitarbeiter zum Weltbürgertum zu erziehen. Durch in Kursen geschultes, analytisches Betrachten der Bilder – nicht etwa nur durch blosses Schauen – sollten die Arbeiter Toleranz lernen, um mit Rassenkonflikten besser umgehen zu können.
Im Kontext internationaler Organisationen und Regelwerke wird das Produzieren und Reproduzieren von Musik neuerdings als «Dienstleistung»
bezeichnet. Das Nachdenken über die sprachliche Ökonomisierung auch dieses Lebensbereichs
mündet in eine Reflexion über die schwierige Kunst, selber hinzuhören.
Die Suche nach den optimalen Grenzen jenes Territoriums, auf dem sich über die Steuern öffentliche Kosten und öffentliche Nutzen auch nur halbwegs sinnvoll zuordnen lassen, führt in eine Sackgasse. Jede neue Grenzziehung erzeugt neue Irrationalitäten und Externalitäten, da jedes Infrastrukturangebot sein eigenes Einzugsgebiet hat.
Während der über 200 Jahre seit der Inbesitznahme durch die britische Krone ist Australien ein Versuchsfeld für Politik- und Gesellschaftsentwürfe gewesen. Im Mittelpunkt der Debatte stand dabei immer wieder die Frage nach den Vor- und Nachteilen der Zentralisierung.
«Die Schweiz ist kleinräumig und dezentralisiert organisiert wie kein anderes Land auf der Welt. Lange Zeit war der Föderalismus eine Stärke des Landes. Heute jedoch behindert er den Binnenmarkt und damit das Wachstum. Wie viel Föderalismus kann sich die Schweiz noch leisten? Unter dem Titel ‹Baustelle Föderalismus› hat Avenir Suisse eine Studie von Hansjörg Blöchliger […]
Die unerwartet virulente Reaktion der
Öffentlichkeit auf die Avenir-Suisse-Studie «Baustelle Föderalismus» – sie hält noch immer an – hat sämtliche Erwartungen übertroffen
und auch die Herausgeber selbst überrascht.
Föderalistische Institutionen sollten lokale Demokratie und Bürgernähe, wirksame Mitbestimmung und dauerhafte Begrenzung staatlicher Macht gewährleisten. Möglicherweise gefährden sie aber ausgerechnet das, was sie zu schützen vorgeben.