ist Philosoph und Feuilletonchef der «Neuen Zürcher Zeitung». Von 2007 bis 2015 wirkte er als Herausgeber und Chefredaktor des «Schweizer Monats». Heute ist er Verwaltungsrat der SMH Verlag AG.
Zuerst die Quizfrage: Was ist schlimmer, echte oder gefühlte Ungerechtigkeit? Die Antwort aus dem Munde von Hans-Ulrich Wehler, dem Verfasser des fünfbändigen Opus magnum «Deutsche Gesellschaftsgeschichte» und einem der renommiertesten deutschen Historiker der Gegenwart: «Das Gefühl von gefühlter Ungerechtigkeit dürfte schwerer wiegen.» Dies gab Wehler in einem «Spiegel»-Interview zu Protokoll. Anklagend. Betroffen. Ich hatte die […]
«Das typisch Schweizerische an diesem Jackett ist unsere verdammte Hochachtung vor Geld.» Die Kampagnen des Kleiderherstellers Strellson aus Kreuzlingen sind legendär. Reiner Pichler hat die Marke gross gemacht. Ein Gespräch über (zu) enge Hemden, Modebevormundung und die Mittelschicht der Zukunft.
Der wichtigste Rohstoff der Schweiz sind die Köpfe der Menschen, die hier leben. Diese Menschen prüfen täglich Ideen, erzeugen Wissen, setzen es um in neue Produkte und Verfahren. Dennoch haben neue Ideen oftmals einen schweren Stand – bis sie sich durchgesetzt haben. Dann sind sie plötzlich nicht mehr wegzudenken. Dieselbe Schweiz, deren Volkswirtschaft von der […]
Wir legen Wert auf eine erkennbare Haltung, nicht nur im Zweifelsfall, sondern im Normalfall: für die persönliche Freiheit. Umso grösser ist unsere Streitlust – und jene unserer Autoren sowieso. Und so haben wir für uns entschieden: 2013 wird das Jahr der Debatten, innnerhalb und ausserhalb des Magazins. Die letzte Debatte war hochkarätig. Gerhard Schwarz, Philippe […]
Wer mit der nötigen Distanz einiger Jahrzehnte die Krisenjahre 2008 ff. betrachten wird, könnte dereinst rückblickend die Diagnose stellen: Es waren die Jahre, in denen sich ein neuer öffentlicher Moralismus durchzusetzen begann. Vorbei die Zeiten, als Moral eine Privatangelegenheit war. Obwohl in pluralistischen Gesellschaften jeder seine eigene Auffassung von Gut und Böse hat, waren sich […]
Leben wir im Turbokapitalismus oder im Softsozialismus? Brauchen wir mehr oder weniger Gemeinwohlorientierung? Und ist die Wirtschaftskrise eine Gesellschaftskrise oder eine Finanzkrise oder beides?
Ohne Eigentum kein Geld, ohne Geld kein Wirtschaften, ohne Wirtschaften kein Wohlstand, ohne Wohlstand kein Frieden. China hat viel vom Westen gelernt, sagt Gunnar Heinsohn. Ein Gespräch über Bankrottgesetze im Osten, die Aushöhlung des Eigentums im Westen und über die Zuwanderungspolitik der Zukunft.
René Burri ist ein eminenter Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts. Er portraitierte Menschen aller Art: die Erfolgreichen, die Armen, die Überheblichen, die Mutigen, die Diktatoren. Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Ernesto Che Guevara, Gina Lollobrigida und, ganz zu Beginn als 13jähriger, Winston Churchill. René Burri hielt sich jeweils diskret im Hintergrund, sich um kritische Distanz bemühend. Als […]
In der Unübersichtlichkeit des Jahres 2012 vergessen wir leicht, wie ruhelos frühere Zeiten waren. Wie viel können wir von jenen lernen, die sich damals bemühten, die Dinge kritisch und klar zu sehen? Dieser Gedanke schoss mir immer wieder durch den Kopf, wenn ich mich mit der Geschichte der «Schweizer Monatshefte» bzw. des «Schweizer Monats» beschäftigt […]