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Editorial

Wir haben dem jungen Starökonomen Tomáš Sedláček in St. Gallen aufgelauert, wo er einen Auftritt vor Studenten hatte. Der tschechische Tausendsassa, der einst Vaclav Havel beriet, in Yale lehrte und den Weltbestseller «Die Ökonomie von Gut und Böse» publizierte, kam zu spät an den Gesprächstermin. Aber der Mann ist verspätungserprobt und begrüsste uns mit einem […]

Wir haben dem jungen Starökonomen Tomáš Sedláček in St. Gallen aufgelauert, wo er einen Auftritt vor Studenten hatte. Der tschechische Tausendsassa, der einst Vaclav Havel beriet, in Yale lehrte und den Weltbestseller «Die Ökonomie von Gut und Böse» publizierte, kam zu spät an den Gesprächstermin. Aber der Mann ist verspätungserprobt und begrüsste uns mit einem herzhaften Lachen: «Manche Ökonomen sind schlechte Zeitmanager. Aber anderseits halte ich Leute, die stets die Übersicht haben, für ziemlich gefährlich.» Das ist genau Sedláčeks Thema. Die Ökonomie, schreibt er, habe sich auf übersichtliche Modelle kapriziert, die nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hätten. Wer die Verschuldungskrise verstehen will, muss nicht über Zahlen brüten, sondern die Bibel, den Koran und das Gilgamesch-Epos lesen. Nur wer weiss, was Schuld ist, versteht auch etwas von Schulden. Mehr im grossen Gespräch.

Verliert die Schweiz den (technologischen) Anschluss? Das ist die Frage, die sich der Verein Zivilgesellschaft an seiner Beiratssitzung im Oktober stellt. Und es ist eine Frage, die uns ebenfalls brennend interessiert. Wir wollten genauer wissen, wie es um den Technologie-, Bildungs- und Innovationsstandort Schweiz steht – keine graue Theorie, sondern Information aus erster Hand. Und haben sie erhalten. Klar, konkret und lesbar. Mehr von Pius Baschera, Ulf Berg, Stefan Borgas, Johann Schneider-Ammann, Thomas von Waldkirch und Heidi Wunderli-Allenspach im Dossier.

Seit Mai 2011 führt er exklusiv für uns Gespräche mit den Grössen des Schweizer und des internationalen Kunstbetriebs. Nun ist Johannes M. Hedinger selbst Gegenstand seiner Rubrik. Warum die diesjährige «documenta» ihn positiv überrascht hat, wieso er mit einem Appenzeller Baumstamm um die Welt reist und dies erst noch ein gutes Investment ist (ich habe Anfang dieses Jahres Anteile gekauft!), verrät er im Kunstgespräch.

Nachdem sie uns ihre Masterarbeit über Frauen in Verwaltungsräten geschickt hatte, wollten wir sie unbedingt treffen. Wie sich zeigte, ist Gabriele M. Paltzer-Lang eine sanfte, aber bestimmte Frau. Frauenquoten sind ihr ein Graus. Ihre These: Ein falsch verstandener Feminismus hat die Emanzipation auf den Kopf gestellt; Frauen gleichen sich immer mehr den Männern an und Männer den Frauen. Dabei täten Frauen gut daran, ihre eigene Perspektive in wirtschaftlichen und moralischen Fragen zu artikulieren. Darum braucht es mehr Frauen in Verwaltungsräten. Lesen Sie weiter in ihrem Plädoyer.

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