Wir brauchen Ihre Unterstützung — Jetzt Mitglied werden! Weitere Infos
Der Markt ist eine Schule der Verantwortung
Bild: Buchcover «Marktwirtschaft»

Der Markt ist eine Schule der Verantwortung

In seinem neuen Buch zeigt der Ökonom Stefan Kooths, dass die Marktwirtschaft keine Ideologie ist, sondern eine moralische und funktionale Ordnung.

In seinem neuen Buch «Marktwirtschaft» beschreibt der deutsche Ökonom Stefan Kooths die Marktwirtschaft als ein Koordinationssystem, das individuelles Handeln in kollektiven Fortschritt verwandelt. Preise, Eigentum, Gewinn und Verlust sind ihre Signale, sie leisten, was Millionen von Planern niemals vermöchten. Wohlstand entsteht, wenn diese Signale echt bleiben; wenn Geld, Zins und Eigentum unverzerrte Informationen übermitteln.

Eingriffe in dieses System sind nur dort gerechtfertigt, wo freiwillige Koordination strukturell unmöglich ist, etwa bei CO₂-Emissionen, und selbst dann nur durch klare Regelungen statt durch politische Ermessensentscheidungen. Die Gefahr liegt nicht in zu viel Markt, sondern in seiner Verzerrung durch politisiertes Geld, konkret durch aufgeweichte Haushaltsdisziplin und die Bevorzugung einzelner Branchen.

Ausgehend von den Grundprinzipien rekonstruiert Kooths das Argument für wirtschaftliche Freiheit als moralische und funktionale Ordnung. Märkte verknüpfen Freiheit mit Verantwortung, indem sie Entscheidung und Konsequenz zusammenführen, das, was er «Haftung» nennt, ganz im Sinne von Nassim Nicholas Talebs «Skin In The Game». Er betrachtet den Produktionsprozess als vielschichtigen, sich über die Zeit entfaltenden Ablauf: Kreditausweitung und künstlich gesenkte Zinsen lassen Marktteilnehmer glauben, dass Kapital reichlicher vorhanden sei, als es tatsächlich ist, und dehnen die Produktionsstrukturen weit über die Nachfrage der Konsumenten hinaus aus. Wenn die Realität sich durch Inflation und steigende Zinsen zurückmeldet, löst sich die Illusion des Überflusses auf; Fehlallokationen und Verluste werden sichtbar.

Damit zeigt Kooths, dass Wohlstand nicht geplant werden kann, sondern entsteht, wo Verantwortung, Freiheit und zusammenfallen. Sein Plädoyer ist zugleich eine Erinnerung: Märkte sind keine Ideologie, sondern eine Schule der Verantwortung.

(Alex Buxeda)

»
Abonnieren Sie unsere
kostenlosen Newsletter!