Beni Turnheers Ode an den Kapitalismus
Der «Schnurri der Nation» nimmt in einem Buch Kreditkartenrechnungen zum Anlass, die zugehörigen Geschichten zu erzählen.
Geld stinkt nicht, das wussten schon die alten Römer. Im Gegenteil, es kann sogar richtig gut riechen, wenn es, wie im Fall von Beni Thurnheer, den süssen Duft schöner Erinnerungen ausstösst. Um diese geht’s in seinem neuem Buch: Ausgehend von 66 Kreditkartenabrechnungen erzählt er die dazugehörigen Erlebnisse. Einmal geht es um eine Taxifahrt in Thailand, bei der er fast in eine der berüchtigten Touristenfallen getappt wäre. Ein anderes Mal um die Tücken, ein Zugbillett am Automaten zu kaufen. Oder um einen Hotelaufenthalt, der ihn an die Absurditäten der Corona-Zeit erinnert.
Dass Thurnheer erzählen kann, wissen wir seit seiner Zeit als Sportkommentator und Moderator von «Benissimo». Seit der «Schnurri der Nation» seine Karriere vor der Kamera beendet hat, schreibt er gelegentlich Bücher. Und bleibt sich dabei treu: Auch in seinem neuesten Werk steht die Unterhaltung des Publikums im Vordergrund, unterbrochen vom einen oder anderen weitergehenden Gedanken, der im besten Falle auch noch lehrreich ist.
Aber vielleicht hat das Buch dennoch eine tiefere Moral: als Statement für den Zauber der Marktwirtschaft. Sie ermöglicht freiwillige Transaktionen, die Nutzen für alle Beteiligten kreieren – und schöne Erinnerungen, wenn die Kreditkartenabrechnung kommt. (Tipp für Anhänger des Bargelds: Kassenbelege sammeln funktioniert genauso gut.) (Lukas Leuzinger)