ist Philosoph und Feuilletonchef der «Neuen Zürcher Zeitung». Von 2007 bis 2015 wirkte er als Herausgeber und Chefredaktor des «Schweizer Monats». Heute ist er Verwaltungsrat der SMH Verlag AG.
Am Anfang der modernen Kreditwirtschaft steht die Schuld des Staates. Kreditwirtschaft ist Schulden-wirtschaft. Und Kreditgeld eine reine Wette auf die Zukunft. Gespräch mit dem Kulturwissenschafter Joseph Vogl über Praktiken, die auch 200 Jahre nach ihrer Erfindung noch skandalös anmuten.
Viel Kluges ist schon gedacht und geschrieben. Man braucht sich bloss die Zeit zu nehmen, es einmal oder eben noch einmal zu lesen. Und weil Substanz keine Sommerpause kennt, präsentieren wir an dieser Stelle besondere Essays und Gespräche der letzten Monate.
Ayaan Hirsi Ali ist eine mutige Frau, die sagt, was sie denkt. Dabei kontrastiert ihre sanfte Erscheinung eigenartig mit der harten Konsequenz ihrer Kritik am Islam. 1992 flüchtete sie aus Somalia in die Niederlande, wo sie später für die «Volkspartei für Freiheit und Demokratie» im Parlament sass. 2004 realisierte sie zusammen mit Theo van Gogh […]
Ich wollte eigentlich über die Alt-, Neu-, Krypto- und Postmarxisten schreiben, die ihre geheimen theoretischen Leidenschaften in den Feuilletons neuerdings wieder offen ausleben. Der Zufall – die kreuzweise Lektüre zweier Bücher – hat mir jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das erste Buch stammt vom britischen Historiker Tony Judt, der letzten Sommer verstarb: «Dem […]
Sie wurde als Muslima erzogen. Mit 22 Jahren flüchtete sie in die Niederlande und begann sich zu emanzipieren. Heute ist sie eine der schärfsten Kritikerinnen der islamischen Kultur. Und eine konsequente Verfechterin der Redefreiheit. Ein offenes Gespräch über Islam, Immigration und Integration.
Die Europäische Union, schrieb Frank Schäffler in der letzten Ausgabe dieser Zeitschrift, verwandelt sich in eine Planwirtschaft.* Und schafft sich damit selbst ab. Das ist eine steile These – und ein Denkanstoss. Gespräch über europäische Illusionen, deutsche Sorgen und helvetische Prinzipien.
Jüngst erklärte mir ein Oberassistent der Universität Zürich auf einer Podiumsdiskussion voller Stolz, warum er sich zu den «liberalen Marxisten» zähle. Die verwegene Selbstzuschreibung ist symptomatisch. In der politischen Landschaft der Schweiz wimmelt es nur so von Liberalismen: es gibt die «Sozialliberalen», die «Grünliberalen», die «Wirtschaftsliberalen», die «Neoliberalen» und die «Linksliberalen». Die vermeintliche Konkurrenz ist […]
«Liberal» ist gerade noch akzeptabel, aber «neoliberal» geht gar nicht. Die «Neoliberalen», das sind jene Zyniker, die seit den 1970er Jahren den Staat abschaffen wollen. Wer sich im Jahre 2011 «neoliberal» nennt, gilt als Staatsfeind, und Staatsfeinde sind heutzutage selbst in jenem linksalternativen Milieu des Teufels, das einst – Sie erinnern sich? – den Staat […]
Er will die Staatsfinanzen sanieren, den Sozialstaat reformieren und die Förderung alternativer Energien durch mehr Markt vorantreiben. Martin Bäumle, Vordenker der Grünliberalen Partei, gibt sich pragmatisch und unideologisch. Doch spricht hier ein Neoliberaler der neuen Generation?
Marc Faber gilt als Apokalyptiker unter den Deutern der Weltwirtschaft. Die Krisen der letzten Jahre hat er kommen sehen, nun prognostiziert er ohne Sentimentalität kommende Depressionen und Konflikte. Aber Faber, der in Wirtschaftsgeschichte promoviert wurde, kann auch anders. In Zürich haben wir einen aufgeräumten und fast schon ironischen «Dr. Doom» getroffen. Im grossen Gespräch erläutert […]