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2025 wird wild

2025 wird wild
Bild: Pixabay.com/Pixamio

Das Jahr 2025 ist ein Jahr, das den Startschuss in eine neue Moderne geben könnte. Fällt nun, was lange schief über dem Abgrund hing? Hier ein paar Prognosen, wie sich die Welt ab diesem Jahr wandeln könnte.

Die Disruption kommt ungeplant: Der neue US-Präsident Donald Trump will der Welt in seiner zweiten und letzten Amtszeit einen entscheidenden Stempel aufdrücken. Inspiriert von Javier Milei und unterstützt von Elon Musk, könnte die Welt in den zwei Jahren bis zu den Midterms 2026 von einer Revolution mit libertären und protektionistischen Elementen erschüttert werden. Die alte Welt der totalen staatlichen Kontrolle, wie sie sich ab 2020 unter Corona anbahnte, scheint auf dem Rückzug. Abschreiben sollte man die von Steuergeldern lebenden Zentralplaner auch in den USA noch länger nicht. Es ist jedoch vor allem die überalterte Gesellschaft in Europa, die sich vor Veränderungen fürchtet. Raubtiere stehen gegen Sozialarbeiter – wer gewinnt wohl?

Flucht in die Kontrolle: Je mehr Freiheit und Ungewissheit freie Märkte und Innovationen freisetzen, desto mehr werden die Marktfernen in Kontrollwut und Autoritarismus flüchten. Politiker in der EU scheinen sich mehr das kommunistische China zum Vorbild zu nehmen und weniger die freiheitlichen USA. Am WEF letzte Woche forderte der spanische Premierminister Pedro Sánchez mehr Macht der Regierungen im Internet: ein Ende der Anonymität in sozialen Medien sowie ein mit der Identität verknüpftes Wallet. Die Schweizer Behörden treiben die Einführung einer E-ID voran – obwohl sich die Bürger vor gerade mal vier Jahren mit 64,4 Prozent Nein-Stimmen deutlich dagegen entschieden hatten.

Die zweite Inflationswelle rollt an: Setzt Trump seinen Plan von Einfuhrzöllen um, wird das die Inflation anheizen. Während der Schweizer Franken zur Fluchtwährung wird, könnten sich die Fiat-Währungen weltweit noch rascher entwerten: zuerst die schwächeren, dann der Euro, dann der US-Dollar. Entwickeln sich die bisher als todsicher geltenden Staatsanleihen zum Unsicherheitsfaktor, wird der deflationär ausgerichtete Bitcoin zum sicheren Hafen des Werterhalts. Zunächst beschleunigt sich die Flucht in Aktien und Immobilien, dann werden viele Bitcoin, dessen Geldmenge klar begrenzt ist, als Rettungsanker erkennen, als Bunker für Eigentum. Bitcoin ist viel revolutionärer als viele vermuten und beschränkt die Macht des zentralplanerischen Steuerstaates wie kein anderes bekanntes Instrument. BlackRock-Chef Larry Fink erwähnte vergangene Woche beiläufig die Möglichkeit eines Bitcoin-Preises von 700 000 Dollar.

Die alten Strukturen zerbrechen: Die Strukturen der alten materiellen Welt werden unwichtiger; vielerorts hat sie das Leben bereits verlassen, nun werden die ersten zusammenbrechen. Wie schon vor fünf Jahren wird das Bürogebäude vermehrt leer stehen, der private Lebensraum dagegen ausgeweitet (und zum Büro ausgebaut). Auch die staatlichen Strukturen kommen an ihre Grenzen. Es werden sich immer weniger Menschen finden, die bereit sind, als Soldat in der Ukraine oder als Polizist in Berlin ihr Leben für den Staat aufs Spiel zu setzen. Bisher scheinbar Allmächtige werden Machtlosigkeit erleben. Bisher scheinbar Machtlose werden Macht erlangen. Karrieren beginnen und enden über Nacht.

Innovationen erzeugen unerreichte Wohlstandszugewinne: Immer mehr Arbeiten werden von KI und Robotern übernommen, was mehr Freiheit und neue Jobs generiert und uns noch kreativer, noch innovativer machen wird. Der Marktpreis für repetitive Routinearbeiten sinkt. Die Stunde der Innovatoren schlägt. Weil ihre Neuerungen so viel Wohlstandszugewinn auslösen, werden auch innovationsschwache Geistesarbeiter ein besseres Leben geniessen dürfen; gebraucht werden sie aber nicht mehr in den bisherigen Jobs, sondern in neuen. Oder gar nicht mehr: Eine neue Klasse von Menschen wächst heran, die sich ohne direkten Nutzen für die Gesellschaft in virtuellen Welten verlieren wird. Künstliche und reale Welten verschmelzen.

Die Welt wird dezentraler: Sobald sich die USA von ihrer bisherigen Rolle als Weltpolizist verabschieden, öffnen sich Freiräume für andere. China wird sie zu nutzen wissen, doch auch andere Player könnten ins Vakuum springen; die Gründung neuer Staaten, Staatsformen und Communities ist wahrscheinlich in den nächsten Jahren. Der zur alles entscheidenden Frage hochstilisierte Konflikt zwischen Ukraine und Russland könnte zunächst eskalieren, dürfte dann aber als Regionalkonflikt in Erinnerung bleiben. Wer seine Leistungen in einem freien Internet für unzensurierbares, hartes Geld anbieten kann, wird rasch zu individuellem Wohlstand kommen – was nie dagewesene Aufstiegsmöglichkeiten für die junge Bevölkerung Afrikas ermöglicht. Die kleinste mögliche Einheit der Dezentralität, das Individuum, wird 2025 noch wichtiger.

Der Joker springt raus: Mit Überraschungen ist zu rechnen. Chatbots wie ChatGPT sind über Nacht in die Welt gekommen und wurden so rasch und so breit adaptiert wie keine andere Innovation vorher. Welcher schwarze Schwan quert nun über Nacht den See in eine neue Welt? Ist es der Roboter für zu Hause? Eine neue Energiequelle? Der Kontakt zu Ausserirdischen? Der chinesische Fluch «Mögest du in interessanten Zeiten leben» scheint über die gesamte Welt verhängt; doch an sich beschleunigen wir nur unsere Fahrt in eine neue Welt der Innovation und Information.


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