
Skalierung einfach(er) gemacht
Zurich Instruments entwickelt Messinstrumente, um die empfindlichen Quantenprozessoren besser zu steuern.
Quantencomputer sind für ihre enorme Rechenleistung bekannt. Das Problem: Die Qubits, also die Grundbausteine von Quantencomputern, reagieren extrem empfindlich auf äussere Einflüsse wie Temperatur oder Strahlung.
Deshalb entwickelte das ETH-Spin-off Zurich Instruments Mess- und Kontrollsysteme zum Auslesen und Steuern von Qubits. Die Technologie ermöglicht Forschern und Ingenieuren eine bessere Kontrolle über empfindliche Quantenprozessoren. Das Unternehmen wurde 2008 von Sadik Hafizovic, Flavio Heer und Beat Hofstetter gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen 170 Mitarbeiter und hat seinen Sitz im Zürcher Technopark; weitere Standorte befinden sich in Deutschland, China, den USA, Frankreich, Südkorea, Japan und Italien. 2021 wurde die Firma vom Technologiekonzern Rohde & Schwarz aufgekauft.
Vorzeigeprodukt ist das Quantum Computing Control System (QCCS), das seit 2018 auf dem Markt ist. Es wurde entwickelt, um über 100 Qubits zweierlei Arten zu steuern: supraleitende Qubits – winzige elektrische Schaltkreise, die bei extremer Kälte ohne Widerstand Strom leiten – sowie Spin-Qubits, die Eigenschaften von Elektronen nutzen, um Informationen zu verarbeiten und zu speichern. Die zugehörige Software LabOne Q stellt das Softwareframework für das Quantencomputing bereit und vereinfacht damit die Integration in übergeordnete Softwareebenen.
Die Technologie von Zurich Instruments leistet also einen Beitrag zur einfacheren Skalierung der Rechenleistung von Quantencomputern. Von diesen präzisen Kontroll- und Messsystemen profitieren sowohl Forschungseinrichtungen als auch Unternehmen, die dadurch ihre Quantencomputer effizienter entwickeln und somit schneller für ihre Nutzer bereitstellen können.