Nemos Sieg und seine
politische Instrumentalisierung
Der Schweizer Triumph am Eurovision Song Contest wird ausgenutzt, um eine Ideologie zu verbreiten, die die Existenz Homosexueller bedroht.
Der Schweizer Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) hat grossen Jubel ausgelöst. Zu Recht: Nemo hat gut gesungen – das soll man feiern. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sein Triumph politisch ausgeschlachtet wurde, um eine Botschaft zu verbreiten, die schlecht für Schwule und eine Beleidigung der Vernunft ist.
Nemo identifiziert sich als nicht-binär, was bedeutet, dass er sich weder als Mann noch als Frau fühlt. Seine Pronomen lauten «They/Them». Sein Song «The Code» zelebriert den Übergang zu einer nicht-binären Existenz als quasi revolutionären Akt. Bei seinem Auftritt präsentierte er stolz die nicht-binäre Flagge.
Der Sänger wurde so zu einer Galionsfigur einer Ideologie, die man mit dem Psychologen Rob Henderson als «Luxusideologie» bezeichnen kann. Henderson definiert diese als «Ideen und Meinungen, die der Oberschicht mit sehr geringem Aufwand Status verleihen, während sie die Unterschicht oft mit Kosten belasten». Eine neue Elite hat ihr Festhalten an seltsamen Vorstellungen über Geschlechterrollen zu einem Statussymbol gemacht, um sich von der ungebildeten Mehrheit zu distinguieren.
Nemo ist biologisch natürlich ein Mann und wird immer ein Mann bleiben. Nichts, was er sagt oder fühlt, wird diese Tatsache ändern – und die meisten Menschen werden dieser Einschätzung zustimmen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich das Konzept «nicht-binär» und Homosexualität gegenseitig ausschliessen. Ein schwuler Mann ist definiert als ein Mann, der andere Männer sexuell mag. Wer weder ein Mann noch eine Frau ist, kann per Definition nicht schwul oder lesbisch sein.
Eine Stärkung dieser Ideologie nach dem ESC-Finale wäre eine Tragödie für Schwule, weil sie einen beunruhigenden Trend fortsetzt: Schwule Knaben, die Röcke tragen und mit Puppen spielen, werden von erwachsenen Autoritätspersonen in ihrem Leben darauf hingewiesen, dass sie, weil sie nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen, womöglich nicht männlich sein könnten, sondern stattdessen wohl ein trans- oder nicht-binäres Kind sein müssten.
Auf diese Weise kann ein ganz normaler schwuler Junge in jemanden verwandelt werden, der per Definition nicht schwul sein kann, weil er nicht-binär ist. Oder schlimmer noch: Ein schwuler Junge wird durch eine Form moderner Konversionstherapie in ein transsexuelles Mädchen verwandelt.
Offenbar will Nemo Bundesrat Beat Jans treffen, um die Einführung eines neuen Geschlechts zu besprechen. Jans ist dazu bereit. Schon seit längerem liebäugeln Politiker und Aktivisten mit der Idee, dass schwulen Jungen (auch minderjährigen) gesagt werden soll, sie seien gar keine Jungen. Aber wenn Buben, die weibliche Züge zeigen, nicht-binär oder trans sind, wird es bald keine Schwulen mehr geben. In diesem Sinne fördert die Ideologie die Existenzvernichtung von Schwulen.
Andere Akteure, namentlich politische Aktivisten und Organisationen, sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben den ESC-Sieg der Schweiz für ihre politischen Zwecke ausgenutzt. Eine Gruppe von Organisationen, die sich für die Einführung eines dritten Geschlechts einsetzen, haben einen offenen Brief mit dem Titel «Break the code! Für die Anerkennung nicht binärer Personen» verfasst. Wenn dieser Code die Vernunft ist, bricht man ihn mit dieser Luxusideologie bereits in vollen Zügen. (as)