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Bekenntnisse des Vaters

Noch ein Roman zum 11. September 2001? Es wäre nicht falsch, «Ben Kader» dieses Etikett anzuhängen, dennoch greift die Zuordnung zu kurz. Denn an diesem Tag endet Daniel Goetschs Roman. Im Brennpunkt steht jedoch mit dem algerischen Unabhängigkeitskrieg eine andere Zeit. In acht Kriegsjahren töteten das französische Militär und die mit ihm verbündeten Milizen bis […]

Eine ethnologische Forschungsreise in die Schweiz

Bis vor wenigen Jahren galten Fragen der nationalen Identität noch als verstaubte, wenn nicht geradezu faschistoide Relikte. Bezeichnend, wie Pia Reinacher in «Je Suisse» (2003) die neue Generation Schweizer Autoren dadurch charakterisierte, dass für diese die Schweiz kein Thema mehr sei. So erscheint es fast als paradox, wenn es heute ausgerechnet Autoren ausländischer Herkunft sind, […]

Ungezügelte Sentimentalität – Schade!

Was ist literarischer Kitsch? Man bezeichne damit Texte, so erklärte es der Germanist Helmut Kreuzer, die von den «dominierenden Geschmacksträgern» einer Zeit «ästhetisch diskriminiert werden». Folgen wir dieser Bestimmung, dann ist «Lea», das neue Buch von Pascal Mercier, zweifellos kitschig. Denn führende Geschmacksträger der Gegenwart haben vor ihm bereits gewarnt. Sogar Elke Heidenreich, die sonst […]

Kopflose Leichen

Eine der beliebtesten Figuren im zeitgenössischen Kriminalroman ist jener Typ des Serienmörders, der nicht nur über eine individuelle Methode verfügt, seine Opfer vom Leben zum Tode zu bringen, sondern darüber hinaus kryptische Botschaften hinterlässt, die dem ermittelnden Kriminalisten etwas zu knobeln geben. War ein Sherlock Holmes noch darauf angewiesen, aus den unbeabsichtigten Spuren des Verbrechers […]

Erstaunlich altmodisch

Altmodisch – das Wort fällt im Roman selber. Lena schreibt ihrem Bruder Fred aus Wien «pünktlich im Monat einen langen, altmodischen Brief». Richard Reich entführt uns in seinem ausdrücklich als Hotelroman bezeichneten neuen Buch «Codewort Laudinella» in eine altmodische Welt, von der sich die Literatur eigentlich schon lange entfernt hat, mit Menschen, die Chorgesang-Ferienlager besuchen, […]

«Die alte Schweiz, mit Respekt zu nennen«

Wer emigriert schon gerne? Deswegen ist die Beziehung von Emigranten zum Land ihres Exils meistens ambivalent. Ohnehin tut es niemand freiwillig. Drastische Beispiele haben untern anderem die beiden Häupter der «Kritischen Theorie», Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, geliefert. Noch während sie mit dem emigrierten «Institut für Sozialforschung» in den Vereinigten Staaten generöse Aufnahme finden, […]

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