Europas Asienbild ist immer noch von Vorurteilen, Wunschvorstellungen und Modetrends geprägt. Indien ist als Rechtsstaat mit freiheitlicher Information und Kommunikation offener und berechenbarer als China. Beide Giganten bieten nicht nur attraktive Märkte und Produktionsstandorte, sondern sind vermehrt als die Führungsmächte des 21. Jahrhunderts wahrzunehmen, mit denen sich ein intensiverer Austausch für Europa in jeder Beziehung lohnen dürfte.
Europa hat viele Gemeinsamkeiten, die in einer – trotz aller Vielfalt – gemeinsamen Geschichte wurzeln und jenes Sozialkapital bilden, das im globalen Umfeld Vertrauen schafft und Erfolg verspricht.
Unter dem Druck der Globalisierung wird Europa gezwungen sein, sich von überholten etatistischen, interventionistischen und zentralistischen Modellen zu lösen. Die Politik wird jenen Prozess nachvollziehen müssen, den erfolgreiche Unternehmen bereits vorgezeichnet haben.
Europaweit tätige Kapitalgesellschaften haben ein vitales Interesse daran, dass die Weiterentwicklung der Societas Europaea vorangetrieben wird. Die bisher vollzogenen Schritte zur Harmonisierung sind ein Meilenstein für ein europäisches Unternehmensrecht.
Ausgehend von den Erfahrungen der ersten sieben Jahre, reflektiert der Gouverneur der Zentralbank Luxemburgs mögliche Rollen der europäischen Einheitswährung im Ganzen des globalen Währungssystems. Weil sich der Autor als Fachmann an Fachleute richtet, verzichten wir im Sinne einer bewusst gewählten Ausnahme auf die Übertragung ins Deutsche.
Europa inspirieren oder Inspirierendes Europa? Die St. Galler Stiftung für Internationale Studien (isc) hat mit Vorbedacht für ihr nächstes Symposium an der Universität St. Gallen einen doppelsinnigen Titel gewählt. Europa kann in der heutigen Welt keinen Führungsanspruch mehr stellen, aber europäische Werte haben keineswegs abgedankt. Vom 18. bis 20. Mai 2006 werden sich 600 Teilnehmer, […]
Wer die Rolle Europas in der heutigen Welt diskutiert, muss sich fragen, wie Europa es mit der Globalisierung hält – oder besser: in welchem Verhältnis die Europa- und Globalisierungsdiskurse stehen und was wir lernen können, wenn wir beide vergleichen.
Der Versuch, innereuropäische Grenzen zu überwinden, wird immer dann problematisch, wo er sich mit der Neigung verbindet, Aussengrenzen umso stärker zu betonen. «Europäischer Nationalismus» nahm seinen Ursprung in rassisch und kulturell begründeter Abgrenzung zu den Kolonien; heute scheinen ausgrenzende Haltungen in neuen Formen aufzuleben.
Zum Schwerpunkt dieses Hefts gehören nicht nur die hier versammelten Beiträge, sondern auch die Kommentare zur Aussen-, Innen- und Wirtschaftspolitik weiter vorne. Dort wie in den Artikeln am Ende dieses Dossiers geht es um «Ungarn 2006» – um objektive Verhältnisse und subjektive Befindlichkeiten eines Landes, das seit 1989 viele Facetten europäischer Normalität zurückgewonnen hat, gleichzeitig […]
Dieser Beitrag macht deutlich, wie stark sich die ungarische Nation in ihrem Selbstverständnis über Jahrhunderte hinweg dem christlichen Abendland zugehörig fühlte. Der nach dem Ersten Weltkrieg vom Westen diktierte Friedensvertrag von Trianon stellte diese Zugehörigkeit allerdings auf eine harte Probe.