Appenzell Ausserrhoden stand lange im Schatten der Textilstadt St. Gallen. Doch im 18. Jahrhundert nahmen die Appenzeller die Textilproduktion und
den Handel in ihre Hände. Die Zellweger waren
die führende Kaufmannsfamilie. Sie schrieben
über Generationen hinweg schweizerische Wirtschafts-geschichte.
Durch das Appenzellerland führt keine Nationalstrasse. Und keine Bundesbahn. Wie der öffentliche Verkehr auszusehen hat, bestimmen die Appenzeller selbst.
Für die Wahrung ihrer Autonomie bleiben sie freilich auf Bundesgelder angewiesen.
Die Gemeinde Urnäsch A.Rh. hat zusammen mit der Schweizer Reisekasse ein Feriendorf realisiert. Was als Investition in regionale Wirtschaftsförderung geplant war, entwickelte sich zu einem positiven Testfall für eine moderne Feriensiedlung in ländlicher Umgebung. Die Innenperspektive des Gemeindepräsidenten.
Während es andernorts zu zünftisch und gewerkschaftlich immer stärker regulierten und damit krisenanfälligeren Formen der Arbeitsteilung kam, haben sich die nonzentralen Strukturen des Appenzellerlandes als erstaunlich robust erwiesen. Sie sind kein Relikt, sondern weisen in die Zukunft.
Die Freiheit als Voraussetzung, die Legitimität des privaten Eigentums als Folge, begleitet von Verant-wortung, fairem und moralischem Verhalten.
Der Kapitalismus und nicht das öffentliche System schützt vor Ausbeutung und vor der Willkür
der Macht.
Differenzierung und Vielfalt – und nicht Vereinheit-lichung und Verflachung sind Ausdruck der weltumspannenden Märkte. Die Strategie eines inter-nationalen Nahrungsmittelunternehmens zeigt,
dass eine Produktausrichtung auf lokale Bedürfnisse ebenso notwendig wie erfolgreich ist.
Was auf dem Markt passiert, bestimmt – mehr als je zuvor – der Konsument. Die Globalisierung führt
daher nicht zwangsläufig zu einem Verlust der Moral. Dank Wohlstand und höherer Bildung der Marktteilnehmer kann sie neue ethische Standards etablieren, die die Auswahl der produzierten Güter ebenso beeinflussen wie ihren Herstellungsprozess.
Einige Lehren aus den gegenwärtigen Turbulenzen
des globalen Finanzsystems können schon jetzt gezogen werden. Vordringlich sind mehr Transparenz
bei komplexen Finanzinstrumenten, ein verbessertes praktisches Risikomanagement, eine Reform der Entlöhnungssysteme sowie eine vermehrt präventiv bremsende Finanzpolitik der öffentlichen Hand.
Kapitalismuskritiker haben in Krisenzeiten Hoch-konjunktur. Doch greift ihre Systemkritik zu kurz.
Die grossen Finanzkrisen sind nicht systemimmanent, sondern politisch fabriziert. Falsche Anreize erzeugen gefährliche Spekulationen.
Ohne Vertrauen kein Erfolg. Das gilt vor allem für
die sich zunehmend weltweit vernetzende Wirtschaft. Doch die Kooperation zwischen unbekannten Menschen schafft auch neue Unsicherheiten. An-merkungen zur Genese einer zwischenmenschlichen Ressource unter den Bedingungen eines globalen Wettbewerbs.