Eine 25jährige Pianistin zieht von Zürich nach Singapur. Auf der Suche nach ihren kulturellen Wurzeln stellt sie fest: Der Stadtstaat sucht sie ebenfalls. Singapur würde am liebsten Europa und die ganze Schweiz importieren – und verleugnet dabei die eigene Identität. Allein, kann ein Matterhorn aus Styropor wirklich die kulturelle Zukunft sein?
Von wegen, die Piraten entern die Politik! «Entern» impliziert, dass sich jemand wehrt. Das ist jedoch nicht der Fall: Tatsächlich wird die Piratenpartei durch das inhaltliche Vakuum der Politik förmlich in die Parlamente hineingesogen. Dass sie dazu weder Programm noch Ahnung braucht, kann man ihr nicht anlasten. Wer diese Entwicklung aber als Wiederbelebung der Demokratie feiert, läuft Gefahr, den Bestatter für den Arzt zu halten.
The 21st century will not be dominated by China, India or Brazil but by the City. Such is the prediction of Parag Khanna. He sees Switzerland as a state of cities. And proposes a partnership with Singapore.
Die Zukunft gehört nicht China, Indien oder Brasilien, sondern der Stadt. Sagt der umtriebige Politikberater Parag Khanna. Er sieht die Schweiz als Staat der Städte. Und schlägt ihr eine Partnerschaft mit Singapur vor.
Das Wissen über funktionierende Institutionen der Demokratie und des Föderalismus ist ein Trumpf der Schweiz. Und könnte zum Exportschlager werden. Um sich aus der internationalen Schusslinie zu manövrieren, braucht die Schweiz der Welt bloss ein attraktives Angebot zu machen.
Die Staaten der Europäischen Union werden langsam, aber sicher harmonisiert. Darum braucht Europa ein Beispiel und Vorbild für alternative Staatsmodelle. Die Frage ist bloss: taugt die Schweiz weiterhin dazu?
Ist Europas Geschichte eine Melodie, ist die Schweiz ihr Kontrapunkt: eigenständig, gegenläufig und gelegentlich dissonant. Viele frühere Sonderwege sind verschwunden, eine Qualität ist geblieben: die verkannte Mittelmässigkeit.