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Manifest für den zeitgenössischen Studenten


Investiert in eure Neugier! Studiert also das, was ihr wollt! Investiert ferner in das, was euch treibt, belebt, was ihr wissen wollt! Der Profit, der return on investment, ist eure geistige Anregung und Befriedigung – nur in Verbindung mit ihr kann das gesammelte Wissen für den künftigen Beruf auch fruchtbar gemacht werden. Geht Umwege, wenn sie euch voranbringen! Findet heraus, was euch voranbringt! Habt euch selbst im Auge, nicht die Prüfungen!

Bewegt euch unternehmerisch! Daraus folgt eine Regel: Immer dann, wenn ihr mehr wissen wollt, seid ihr richtig. Immer dann, wenn es euch langweilt, seid ihr falsch.

Euer Studium sollte kein Durcharbeiten von Pflichtenkatalogen sein, sondern ein Schwimmen in geistiger Anregung. Für alles, was euch nicht anregt: hört auf! Geht aus Seminaren, Vorlesungen, die euch langweilen! Gründet Arbeitsgruppen, in denen Pflichten aufgeteilt werden, so dass man sie minimiert! Unterhaltet euch angeregt, auf eure Art, dann zusammen darüber! Dabei springt mehr heraus, als in der Ödnis schlechter Seminare geliefert – und nicht abgeholt – wurde.

Es lohnt sich nicht, ein Fach alleine zu studieren! Man muss sich zwar irgendwo anmelden, kann aber, partisanenartig, überall in die Vorlesungen und Seminare gehen. Man muss nur fragen – sinnvoll zur Bestimmung der eigenen potentiellen Tätigkeitsfelder ist das allemal. Wer sich anfänglich irrte, kann nur dank dieser gesammelten Erfahrungen wissen, wann es sich lohnt, doch etwas anderes neu anzufangen. Alles, was passiert, auch die Irrwege, ist nicht verloren, wenn man irgendwann findet, was man sucht (und im Suchen erst das Finden lernt).

Das Studium ist die einzige Zeit des längeren Nachdenkens im Leben. Es muss sich also lohnen.

Und noch ein spezifischer Rat in eigener Sache: Wenn ich heute ein BA/MA-Programm für mich auswählen müsste, so würde ich im Bachelor-Programm Philosophie, Literaturwissenschaft, vielleicht auch Soziologie studieren. Diese Studiengänge legen Grundlagen für das Verständnis von Wissenschaft, Wissensmanagement und Wissenschafts-betrieb. Im anschliessenden Master könnt ihr diese Grundlagen anwenden und dasjenige tiefergehende Studium aufnehmen, in dem ihr – vielleicht – später arbeiten möchtet.

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Investiere in dich! Studenten als Unternehmer ihrer selbst

Heinrich von Kleist, Nick Hayek, Mark Zuckerberg – sie alle haben ihr Hochschulstudium frühzeitig hingeschmissen. Sie sahen ihre wertvolle Zeit und Energie anderswo besser investiert, verfolgten eine «freie Geistesbildung» oder gründeten ein Unternehmen. 72 Prozent der Studenten an Schweizer Hochschulen gehen einen anderen, manchmal ebenso abenteuerlichen Weg. Zum Beispiel Fabian. Er beklettert überhängende Wände und […]

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