Wenn die Moderne auch eine Ansammlung von Erfolgsgeschichten darstellt, dann deshalb, weil sie das unternehmerische Moment entdeckt hat. Nachhaltig agiert nicht, wer nach Erhaltung des Bestehenden strebt. Nachhaltig sind jene, die es auf Investition und Innovation abgesehen haben.
«Nachhaltigkeit» ist ein Begriff, der nun bereits seit Jahren Hochkonjunktur hat: Kein politischer Vorstoss – von der Verkehrs- über die Bevölkerungspolitik bis hin zu Rettungsaktionen für Finanzplätze –, der sich nicht mit diesem Label schmücken würde. Im Sport gibt es die «12 Prinzipien für Nachhaltigkeit», in der Vermögensanlage soll nachhaltiges Investieren Balsam für das Gewissen […]
Seit der Rio-Konferenz im Jahre 1992 gilt «Sustainable Development» als universales ökonomisches Postulat: Du sollst natürliche Lebensgrundlagen nur so weit beanspruchen, dass sie im gleichen Masse auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen. Wie kam es dazu? Persönlicher Bericht eines Involvierten.
Er will die Mehrwertsteuer durch eine Energiesteuer ersetzen und glaubt, Nachhaltigkeit sei ein Luxusphänomen. Martin Bäumle über kurzfristiges Denken und Ökofortschritte, die gar keine sind.
Wer Geld anlegt, hat eine Verantwortung dafür, wohin es fliesst. Klare Kriterien helfen einer wachsenden Gruppe von Anlegern zu erkennen, in welchen Unternehmen Nachhaltigkeit nicht nur Marketingargument ist, sondern auch wirklich praktiziert wird.
Die Staatswirtschaft ist auch in der Schweiz im Vormarsch. An die Stelle der Milizpolitiker treten Staatsangestellte, die sich wunderbar mit Verbands- und Gewerkschaftsfunktionären verstehen. Gegen die Machtkonzentration hilft nur eines: mehr Wettbewerb. In der Wirtschaft. Und vor allem in der Politik.
Demokratische Politik und die bestehenden politischen Institutionen verlieren zusehends an Gewicht. Und internationale Finanzmärkte werden zum Taktgeber gesellschaftlicher Entwicklungen. Deshalb braucht es eine Demokratisierung der Wirtschaft. Diese setzt dort an, wo sich zu viel Macht ballt.
Spannungen zwischen Wirtschaft und Politik gehören zur Ordnung der Freiheit dazu.
Nicht aber das anmassende Hineinregieren einer sich allmächtig gebärdenden Politik. Die Einengung der Privatsphäre hat wahrhaft destruktives Potential.
Politische und wirtschaftliche Eliten überschneiden sich immer weniger. Die einen beklagen eine «Ökonomisierung der Lebensverhältnisse», die anderen eine «Regulierungswut» der Politik. Beide haben recht. Doch Nostalgie ist fehl am Platz.