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Zweifel am Megatrend Arbeitskräftemangel

Zweifel am Megatrend Arbeitskräftemangel

 

Die Kräfteverhältnisse im Arbeitsmarkt hätten sich verschoben, die Arbeitgeber müssten sich um die Arbeitnehmer bemühen. So oder ähnlich lautet heute der Tenor in den Medien. Und tatsächlich: Vom Multi bis zum Kleinbetrieb – (fast) alle klagen über den Arbeits- respektive Fachkräftemangel. Als ein wichtiger Treiber gilt der demografische Wandel, insbesondere der Umstand, dass altersbedingt mehr Arbeitnehmer aus dem Markt ausscheiden als neu eintreten. Die Statistik scheint diese Lesart zu bestätigen. In der Schweiz ist die Arbeitslosenquote 2022 auf 2,2 Prozent gefallen, den tiefsten Wert seit 20 Jahren. Ein etwas weniger klares Bild vermittelt die für internationale Vergleiche gebräuchliche Kennziffer, die Erwerbslosenquote. In der Grafik weist sie aber am aktuellen Rand ebenfalls nach unten. Bleiben also Arbeitskräfte gesucht, und ist Arbeitslosigkeit auf Jahre hinaus kein Thema? Möglich, aber nicht sicher. Zum einen sollte ein Mangel in einer Marktwirtschaft ein vorübergehendes Phänomen sein, weil auch im Arbeitsmarkt der Preis (Lohn) Signale an Angebot und Nachfrage sendet. Zum anderen kann der Wind rasch drehen. Vor noch nicht allzu langer Zeit warnten die Medien mit Schlagzeilen wie «Geht uns bald die Arbeit aus?» davor, dass neue Technologien menschliche Arbeitskraft überflüssig machen.

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