Die Ablehnung von Personen mit anderen Meinungen ist links und rechts des politischen Spektrums gleichermassen verbreitet. Paradoxerweise rechtfertigen beide Seiten ihre Intoleranz mit der Verteidigung der Toleranz.
Immer mehr Länder ergreifen Massnahmen zur Bekämpfung von Hassrede. Doch diese sind kontraproduktiv. Redefreiheit geht Hand in Hand mit Gleichberechtigung.
Im Journalismus kommt es immer wieder zu systematischen Fehlern und blinden Flecken. Das hat auch mit dem politischen Weltbild von Journalisten zu tun, dem es allzu oft an Vielfalt mangelt.
Im Zuge des Kulturkampfs in den USA versuchen sowohl Konservative als auch Progressive zunehmend, unerwünschte Bücher zu verbieten. Das begründet nicht selten deren Erfolg.
Der Undercover-Journalist Andy Ngo wurde durch seine Berichterstattung über politische Proteste zu einem Feind der Antifa und wurde mehrfach verprügelt. Er warnt die Schweizer, nicht naiv zu sein.
Schweizer Medien erklärten einen Papst und einen Bundesrat für tot, obwohl sie noch lebten. Der Fall Borer führte zu einer Selbst-besinnung. Heute sind Fehlleistungen nicht selten eine Folge unterbesetzter Redaktionen.
1977 unterzog Friedrich Dürrenmatt den Toleranzbegriff in unserer Zeitschrift einer kritischen Prüfung. Seine Gedanken sind heute noch erstaunlich aktuell.