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Ciao Wohnungsmangel

Im 27. Kanton herrschte bis vor kurzem chronische Wohnungsnot. Diese hatte einerseits mit der sehr kleinen Fläche des Gebiets und dessen herausfordernden Topografie zu tun. Andererseits verleitete die Attraktivität des 27. Kantons, selbst als das Landstück noch einem fremden Land angehörte, zu einer dichten Besiedlung.

Nun hat der Kanton einige drastische Massnahmen ergriffen, um diese Wohnungsknappheit zu überwinden. Die Obergrenze der erlaubten Wohndichte wurde massiv nach oben verschoben. In ­einer erfolgreichen, attraktiven Stadt gibt es kein Recht auf die Einhaltung dörflicher Massstäbe. Städte sind schliesslich kompakt. Beispiele wie Hongkong, Monaco oder Teile von Rotterdam zeigen vortrefflich, dass eine Vielzahl von Hochhäusern eine interessante Atmosphäre zu schaffen vermag, solange im öffentlichen Raum lebenswerte urbane Gegenden, verkehrsberuhigte Viertel, feine architektonische Details und entdeckenswerte Dinge nicht vernachlässigt werden.

Somit ist der 27. Kanton in die Höhe gewachsen. Wem dies nicht passte, ist in vielen Fällen weggezogen. Ein kleiner Teil der durch den Bau vieler neuer Stockwerke erzielten Zusatzprofite der Immobilienentwickler wurde selbstverständlich zwangsabgeschöpft und in die Urbanisierung des öffentlichen Raums investiert.

Die aktive Stadt- und Gebietsplanung machte der Kanton selbst, da die Unternehmen damit überfordert gewesen wären. Er schuf auch praktisch jegliche einem spezifischen Zweck gewid­mete Bauzonen ab. Heutzutage sind Wohnen und Arbeiten eng miteinander verzahnt. Somit findet man hier weder eine reine Wohn- noch eine reine Arbeits- oder Gewerbezone. Es florieren interessante Zwischennutzungen, hybride Gebäude und fortlaufend neue Entwicklungen. An Grünzonen fehlt es trotz der Neugestaltungen nicht, doch diese sind sozusagen Central Parks und entsprechen keineswegs jenen halbgrünen, teils überbauten Möchtegerngrünzonen, die so oft im Rest der Schweiz anzutreffen sind.

Ein Teil der neuen Wohnungen wird selbstverständlich zu Kostenmieten angeboten. Doch generell hat die Entrümpelung von ­unnötigen Vorschriften bereits zu einer beträchtlichen Baukosten- und Mietreduktion geführt. Das Wohnparadies des 27. Kantons ist ein Leitstern für seine gut zwei Dutzend Geschwister.

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