Differenzierung und Vielfalt – und nicht Vereinheit-lichung und Verflachung sind Ausdruck der weltumspannenden Märkte. Die Strategie eines inter-nationalen Nahrungsmittelunternehmens zeigt,
dass eine Produktausrichtung auf lokale Bedürfnisse ebenso notwendig wie erfolgreich ist.
Was auf dem Markt passiert, bestimmt – mehr als je zuvor – der Konsument. Die Globalisierung führt
daher nicht zwangsläufig zu einem Verlust der Moral. Dank Wohlstand und höherer Bildung der Marktteilnehmer kann sie neue ethische Standards etablieren, die die Auswahl der produzierten Güter ebenso beeinflussen wie ihren Herstellungsprozess.
Einige Lehren aus den gegenwärtigen Turbulenzen
des globalen Finanzsystems können schon jetzt gezogen werden. Vordringlich sind mehr Transparenz
bei komplexen Finanzinstrumenten, ein verbessertes praktisches Risikomanagement, eine Reform der Entlöhnungssysteme sowie eine vermehrt präventiv bremsende Finanzpolitik der öffentlichen Hand.
Kapitalismuskritiker haben in Krisenzeiten Hoch-konjunktur. Doch greift ihre Systemkritik zu kurz.
Die grossen Finanzkrisen sind nicht systemimmanent, sondern politisch fabriziert. Falsche Anreize erzeugen gefährliche Spekulationen.
Ohne Vertrauen kein Erfolg. Das gilt vor allem für
die sich zunehmend weltweit vernetzende Wirtschaft. Doch die Kooperation zwischen unbekannten Menschen schafft auch neue Unsicherheiten. An-merkungen zur Genese einer zwischenmenschlichen Ressource unter den Bedingungen eines globalen Wettbewerbs.
Der Markt hat Weltformat. Die Demokratie noch nicht. Das schafft Probleme für die Demokratie und den Markt. Deshalb brauchen wir transnationale und direktere Bürgergesellschaften.
Eine sich wandelnde Gesellschaft braucht Experimente im Spannungsfeld von Wissensvermittlung, Persönlichkeitsbildung und Forschung. Wenn es, wie 1833 in Zürich, zu Neugründungen kommt, regeneriert das ganze Hochschulwesen.
E-Mail Korrespondenz mit Ulrich Bröckling Der moderne Student versteht sich als Unternehmer seiner selbst. Wer seine Entscheidungen reinem Nutzenkalkül unterwirft, riskiert jedoch, eben diesen Nutzen zu verfehlen. Ein Gedankenaustausch über
das heutige Studentendasein und die Universität als Nische des Andersseins.
Förderung von Exzellenz, Stärkung der Autonomie, Festigung der Freiheit des Denkens, Wettbewerb von Studenten und Dozenten – das sind die Ingredienzien einer erfolgreichen Universität.