Ausserordentliche Zeiten bedürfen ausserordentlicher Massnahmen. Klingt gut. Und ist schnell gesagt. Was aber sagt man damit genau? Analyse einer zweischneidigen Rhetorik.
Unser Geld ist aus Papier. Und schnell gedruckt. Sein Wert beruht vor allem auf Glauben. Dieser schwindet. In einem «Free-Banking»-System würde das Geld wieder zu einem realen Wert.
Schön wär’s, wenn die Renditen ins Unermessliche stiegen. Tun sie aber nicht. Und der Mensch bleibt ein eigenartiges Wesen: so gross sein Vertrauen war, so gross ist nun sein Misstrauen. Er ändert sich nicht. Und die Geschichte wiederholt sich.
Das Finanzsystem hat sich von der realen Welt entfernt. Nach dem Kollaps sollen die Staaten es mit Steuergeldern und Regulierung von oben retten. Dabei lehren fünfzig Jahre Erfahrung im Bankgeschäft: Gesundung kann nur von unten kommen.
Markus Schär & René Scheu im Gespräch mit Martin Janssen Wie gebannt starren wir auf die Finanzkrise. Und vergessen dabei, dass uns weiteres Ungemach droht: die Pensionskassen sind nicht mehr finanzierbar. Die Überraschung wird gross sein. Der Schaden auch.
Suzann-Viola Renninger im Gespräch mit Josef Mooser Was uns heute skandalös erscheint, gehörte im 19. Jahrhundert zur Normalität: Massenarmut auf dem Land. Die Situationen der Familien, aus denen die Verdingkinder stammten, waren noch viel prekärer. Versuch einer historischen Kontextualisierung.
Wir war es damals wirklich? Einen Zugang bilden
die Zeugnisse ehemaliger Verdingkinder. Bericht über die allmähliche Verfertigung der Erinnerung beim Erzählen.
Kaum jemand hatte ein Auge für die Kinder, die zu den Bauern in Pflege gegeben wurden und dort für Kost und Logis hart arbeiten mussten.
Suzann-Viola Renninger hat Walter Wegmüller, ein ehemaliges Verdingkind, in Basel getroffen.
Wenn Kindern das Kindsein gestohlen wird: diese Erfahrung prägt sie ein Leben lang. Warum zerbrechen die einen daran, während die anderen den Bruch später überwinden? Ein Erklärungsversuch. Und eine persönliche Geschichte.