Man stelle sich vor, die deutsche Elf hätte die Fussball-EM in der Schweiz gewonnen! Die Zeitungen nördlich und südlich des Rheins wären voll gewesen von bösen Anekdoten über Mentalitätsunterschiede, die sich die 200’000 in der Schweiz lebenden Deutschen über die Schweizer und die 70’000 in Deutschland lebenden Schweizer über die Deutschen erzählt hätten. Solche Geschichten […]
Die Schweizer wissen nicht, was die Deutschen über die Schweiz nicht wissen. Die Konsequenzen sind fatal. Deutschland erhöht den politischen Druck, während sich die Schweiz zunehmend einigelt. Dabei kann der kleine Nachbar nur verlieren. Es ist höchste Zeit für eine mediale Aufklärungsoffensive im grossen Nachbarland.
Die Schweiz und Deutschland geben ein ziemlich ungleiches Paar ab. So ähnlich die beiden Bundesstaaten auf den ersten Blick erscheinen, so unterschiedlich ist ihr Verständnis von Staat, Konkurrenz und Föderalismus. Das Konfliktpotential ist gross. Dennoch hat die Beziehung Zukunft.
Es gibt beides: die geträumte und die wirkliche Schweiz. Der Unterschied ist kleiner, als viele glauben. Warum deutsche Unternehmer ihr Glück in der Schweiz versuchen.
Deutsche Schriftsteller und Intellektuelle begegnen dem Schweizertum mit grösster Skepsis, von deutschen Politikern ganz zu schweigen. Einem Schweizer Gelehrten in Deutschland bleibt deshalb kaum etwas anderes übrig, als die ihm zugedachte Rolle zu übernehmen – die Rolle des putzig-polyglotten Eingeborenen aus dem helvetischen Kultursphärenreservat.
Die Schweiz gilt bei vielen Politikern und Bürgern unseres nördlichen Nachbarn als «Steueroase»: schlaue Gesetze sollen für den Zufluss ausländischer Gesellschaften sorgen und unverdienten Profit garantieren. So will es die Legende. Warum
die deutsche Kritik am helvetischen Steuersystem haltlos ist.
Die Deutschen mögen uns. Sie finden uns freundlich, was wir aber faktisch weder sind noch sein wollen. Wir bemühen uns bloss, höflich zu sein. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Kein Schweizer Film lockte jemals so viele Menschen in die Kinos wie die «Die Schweizermacher». Wie ein Film ein Vierteljahrhundert lang dafür sorgte, dass Deutsche nicht in die Schweiz einwanderten.
Sie waren als Nothilfe für Ausnahmen gedacht: die staatlichen Unterstützungsleistungen sollten Menschen helfen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen können. Doch das System droht aus dem Ruder zu laufen, zum Schaden aller. «Eingliederung vor Rente» – es wird Zeit, diesen Grundsatz umzusetzen.
Regula Mäder und Daniela Merz im Gespräch mit Suzann-Viola Renninger und Katja Gentinetta Wer seine Stelle verliert, muss nicht arbeitslos werden. Und wer schon lange arbeitslos und von der Sozialhilfe abhängig ist, muss es nicht bleiben. Das zeigen zwei Beispiele aus der Praxis: Swiss Life in Zürich unterstützt freigestellte Mitarbeiter bei der Wiedereingliederung in den internen oder externen Arbeitsmarkt. Und die Stiftung für Arbeit in St. Gallen führt Langzeitarbeits-lose wieder zurück in reguläre Arbeit. Ein Gespräch mit den beiden Verantwortlichen.