Die Stadt. Für die einen ist sie ein Graus, Inbegriff des Dunklen, des «Abstraktwerdens des Lebens», wie Robert Musil schreibt. Für die anderen hingegen das Versprechen der Selbstbestimmung: Arbeitsstätte, Wohnort, Vergnügungsparadies, kreativer Lebensraum. Lesen Sie im Dossier ab S. 19 mehr zur ungebrochenen Faszination der Stadt im 21. Jahrhundert. «Machen Sie die Headhunter arbeitslos.» – […]
«Urbanität». Das Schlagwort suggeriert «Weltläufigkeit», «Modernität», «Aufgeschlossenheit». Wer sich als «urban» bezeichnet, sieht sich als «gebildet», «kreativ», «unabhängig». Vom hochnäsigen und dünkelhaften «Städter» – dem Schimpfwort von einst – ist wenig übriggeblieben. Kulturkritik, die in der Stadt das Dunkle und Verruchte ausmacht, ist passée. Die Menschen zieht es wieder in die urbanen Zentren. Für viele […]
Die Stadt ist der Ort des Individualismus. Der Ort der Minderheiten. Der Anonymität. Und der Unruhe. Das urbane Leben hat seinen Preis. Ist es ihn auch wert? Austausch zwischen einem Landei und einem Städter.
Je globaler die Welt, desto wichtiger die Städte.
Die Metropolen des 21. Jahrhundert sind die zeitgenössischen Kultorte, die unsere Lebenswelt neu verzaubern. Wir brauchen deshalb mehr Kommerz – und mehr Monumentalität.
Weg damit? Recyling? Abfall-Assemblagen?
Sag mir, wie du mit deinen Abfällen umgehst, und ich sage dir, wer du bist. Eine Tour durch den Müll, von der Mongolei bis zur Zürcher Josefstrasse, vom 13. Jahrhundert bis heute.
Ein Bedürfnis, ein Angebot, ein Abwägen von Kosten und Nutzen. Dann die Entscheidung.
Auch in der Unterwelt reagiert der Markt. Und auch hier sind Vorhersagen nicht möglich.
Ein Exposé und eine wahre Geschichte.
99 Prozent der Managementtheorien sind Irrlehren, sagt der Unternehmensberater Fredmund Malik. Ihre naive Anwendung hat zum Unheil beigetragen,
das nun alle beklagen. Malik, selbst Unternehmer, plädiert für eine neue Sicht auf das Unternehmertum. Und für mehr echten Liberalismus. René Scheu hat ihn in St. Gallen getroffen.
Eine Antwort aus dem Stegreif von Susanne Boshammer «Sie hätte gelehrt werden müssen, die Sterne zu beobachten und wissenschaftlich zu argumentieren. Ihr Verstand war wirr vor Einsamkeit und Freiheit.»
(Zitiert aus «A Room of One’s Own» (1929))
Werkgespräche // Eine Stafette Wie entsteht ein Buch? Meist wissen wir Leser wenig über seine Entstehungsgeschichte, über das, was den Autor während des Schreibens antreibt, worüber er sich freut und woran er leidet. In den «Werkgesprächen» erzählen Schriftsteller über ihr Schreiben und stellen anschliessend einen Auszug aus einem Text vor, an dem sie gerade arbeiten.
Die Werkgespräche werden in dieser Ausgabe mit Klaus Merz weitergeführt. In der kommenden Ausgabe spricht er, das Staffelholz weitergebend, mit Friederike Kretzen über ihre schriftstellerische Arbeit.
Er ist das Losungswort der Stunde. Und das Schlagwort, das heute staatliche Interventionen rechtfertigt: «New Deal». Aber waren die Massnahmen der 1930er Jahre in den USA wirklich ein Erfolg? Ein Blick in die historische Forschung.
Unsere Landesregierung plant die vorsorgliche Unterstellung aller Eltern unter Staatsaufsicht. Sie soll bis ins Detail reglementieren, wem Kinder zur Betreuung anvertraut werden dürfen.
Über den Genfer Reformator Johannes Calvin kursieren 500 Jahre nach dessen Geburt viele Gerüchte. Zwei von ihnen werden hier mit Originalzitaten ad absurdum geführt. Definitiv. Hoffentlich.
Wer von Statistikern offiziell für arm erklärt wird, ist nicht unbedingt arm. Klingt paradox, ist es aber nicht. Unsere politisierte Armutsforschung macht es möglich.
Es ist schön in den Bergen, schwärmen die Touristen, die in roten Socken an der Alphütte vorbeiwandern und den Senn davor mit ihrer Kamera fotografieren. Im Brunnen waschen sie ihre Schuhe und denken nicht daran, dass dieser Brunnen den Bewohnern der Alp mehr ist als blosse Dekoration. Vier Männer teilen sich den Sommer über die […]
Wer beim Stichwort «St. Gallen» lediglich «ewiggestrig» und «provinziell» denkt, ist selber ewiggestrig und provinziell. St. Gallen hat zum Beispiel eine lebendige Literaturszene, einer ihrer Verkehrsknotenpunkte war bis vor kurzem die Syrano-Bar, wo Florian Vetsch Schriftsteller aus aller Welt zum Stelldichein lud. Vetsch ist selber eine Art Relais, wo sich die verschiedensten Wege kreuzen. Das […]
Seit vier Jahrzehnten hat Gerold Späth sich mit Romanen, Erzählungen, Bühnenstücken und Hörspielen einen Namen gemacht. Beinahe unbemerkt sind nebenbei in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren Reisereportagen für die «Neue Zürcher Zeitung» entstanden, die nun unter dem Titel «Mich lockte die Welt» gesammelt nachzulesen sind. Gleich zu Beginn bekennt Späth, am liebsten «ohne […]
Den Anlass zu den 83 alphabetisch sortierten «Wortgeschichten», die der aus dem Schweizer Radio bekannte Redaktor Christian Schmid auf gut 200 Textseiten erzählt, gaben Anfragen seiner Hörer. Da in vielen Wortgeschichten – die Stichwörter sind meist Substantive und Adjektive, selten Verben – auch auf Ableitungen, Zusammensetzungen, Synonyme oder etymologisch Verwandtes eingegangen wird, ist die Zahl […]
Der Sozialismus hat Schriftsteller mit einem sozialen Gewissen in vielerlei Konflikte geworfen, ohne dass sein Scheitern sie von ihnen befreit hätte. Literatur den Zielen einer idealen Gesellschaft zu unterstellen, so die Erfahrung, führt zu einem Desaster. Literatur sich selbst zu überlassen, schützt aber ebensowenig vor politischer Vereinnahmung durch Dritte. Furtwängler etwa, der nur Künstler sein […]