Es ist nicht der Markt, der die grosse Krise verursacht hat. Wir leben auch nicht wirklich in einer Markt-wirtschaft. Schön wärʼs! Die modische Kapitalismuskritik zielt am eigentlichen Problem vorbei. Es ist gerade umgekehrt: Wem am Gemeinwohl gelegen ist, braucht die offene Gesellschaft. Eine Richtigstellung.
Der Liberalismus steckt in einer Krise. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wird zunehmend zur Illusion. Geld regiert die Welt, die Finanzwirtschaft gebietet über die öffentliche Ordnung. Was hilft? Es braucht eine neue Verfassung des Kapitalismus, die ihn in demokratische Schranken weist.
Komplexe Gesellschaften wie die unsrigen sind hochempfindlich. Die Beziehungen sind abstrakt, jeder Eingriff zeitigt unvorhersehbare Wirkungen. Umso wichtiger ist eine konkrete Gemeinwohlorientierung. Die Wiederentdeckung des gesunden Menschenverstandes weist den Weg.
Was ist das Antidot zum heutigen Kapitalismus? Der Sozialismus hat abgewirtschaftet, auch wenn neuerdings einige marxistische Wiedergänger-Intellektuelle dies modisch leugnen. Ist das Antidot zum Kapitalismus also vielleicht doch – der gute alte Kapitalismus? Er ist jedenfalls gemeinwohlverträglich – wenn man ihn lässt.
Thomas Meyer ist über Nacht zum erfolgreichen Schriftsteller geworden – mit einem charmanten Roman über Liebe im jüdisch-orthodoxen Milieu. Einzig: dort schätzt das Buch bis heute niemand. Wieso eigentlich nicht? Der einzige Youngster unter den Buchpreisnominierten über Religionen, Rollenspiele und den Reiz des Fragestellens.
Die kantonalen Regierungen fordern ihre Polizeikorps auf, mehr Bussen einzutreiben. Wehe jenen Automobilisten, die sich an Verkehrsregeln halten – oder diese nur geringfügig übertreten. Sie könnten künftig in den Genuss freundlicher Briefe kommen, die sie an ihre Funktion als Zapfsäule erinnern. Eine Glosse.
Ein mit Neuschnee bedeckter Berghang ist anmutig – und gefährlich. Wird die Last des Schnees zu schwer, donnert er irgendwann Richtung Tal. Eine Grosslawine kommt meist überraschend. Doch Menschen in Berggebieten verfügen dank Alfred Nobel über die Mittel, der Grosslawine vorzubeugen, indem sie Lawinen sprengen. Es ist besser, kontrolliert kleine Lawinen stattfinden zu lassen, als […]
Der wirtschaftliche Erfolg, der enge Fokus auf die europäischen Nachbarn und ein komfortables Leben haben die Schweiz eingelullt. Doch die Welt bewegt sich. Wann bewegt sich die Schweiz?
Der Humus einer Volkswirtschaft ist der Industriesektor. Start-ups und ausgebildete Fachkräfte festigen ihn. Aufgeweicht wird er durch zu viele Maturanden, Friseursalons und Unternehmensberater. Wird der Humus zu weich, gerät er ins Rutschen.