Die Schweizerfahne weht überall; die sie hochhalten, sind aber weniger Aufrechte als Unsichere: Von den tiefen Steuern über die starke Armee bis zum freien Arbeitsmarkt klammern sich die Schweizer an Konzepte, die bestenfalls noch als Restbestände existieren. Eine Entzauberung.
Minimalstaat, starke Mitsprache der Bürger, Sezessionsrecht für die Gemeinden, direktdemokratisches Verfahren zur Absetzung des Monarchen: Das Fürstentum Liechtenstein vereint viele moderne Elemente in seiner Verfassung. Ist es ein Beispiel für neue Staaten im 3. Jahrtausend?
Der Nationalstaat gilt neuerdings wieder als zukunftsträchtiges Gebilde. Zu Unrecht. Jeder Bürger hat verschiedene Herkünfte und Zukunftsoptionen. Besser als Diskussionen über Schweizer Volkszugehörigkeit wäre die Schaffung eines globalen Markts für Pässe.
China setzt schon länger auf sie. Und auch die wirtschaftlich darbende Peripherie Europas sieht in den freien Zonen wieder einen Weg zu mehr Prosperität. Stadtstaaten können den metropolitanen Gegenpol zur G-20 bilden. Und die Schweiz könnte davon profitieren.
Dass Wolfgang Marx mit seinen anarchistischen Überlegungen nicht einig geht, nimmt David Dürr ihm nicht übel. Schade nur, findet letzterer, dass Marx sich eher auf oberflächliche «erste und naheliegende Überlegungen» beschränkt. Replik auf die Replik.
Glauben auch Sie, dass private Geschäftsbanken Finanzvermittler sind und Einlagen von Sparenden an Kreditnehmende ausleihen? Und, dass die Zentralbank die einzige Institution ist, welche Geld ‘machen‘ darf? Oder, dass die privaten Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld ausleihen, welches sie dann anschliessend durch Kredite an ihre Kunden in Umlauf bringen?
Als die Finanzkrise 2007 losbricht, agiert er inmitten eines perfekten Sturms. Jede Äusserung sorgt für Reaktionen an den Märkten und in der Öffentlichkeit. Der innere Zensor hat heute weniger Arbeit. Josef Ackermann über Ehrlichkeit trotz allem, Adrenalinquellen und Lichtschalter in fremden Hotels.