Neues Sprachrohr für KMU
Die Plattform «KMU-Parlament 2025» will mittelständischen Unternehmen mehr Gehör in der Schweizer Politik verschaffen.

Die Schweiz kennt ein Milizparlament. Theoretisch. Doch der klassische Milizpolitiker – voll im Berufsleben engagiert und die nationale Politik lediglich im Nebenamt betreibend – ist vom Aussterben bedroht. Längst haben Berufspolitiker in Bundesbern die Oberhand. Das hat Folgen: Die Erfahrungen, Sichtweisen und konkreten Anliegen von Unternehmern finden immer weniger Beachtung in der Politik – sehr zum Leidwesen der Schweizer Wirtschaft und ihrem eigentlichen Rückgrat, den KMU.
Deshalb lancierte das Swiss Economic Forum gemeinsam mit dem Zürcher FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt das «KMU-Parlament 2025». Das Ziel der Plattform: Unternehmern zu ermöglichen, ihre Anliegen direkt in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen und die Wirtschaftspolitik aktiv mitzugestalten.
Das KMU-Parlament besteht (analog zum Ständerat) aus 46 Unternehmern – jeweils zwei pro Kanton und einem pro Halbkanton.
Eine Jury des Swiss Economic Award schaute bei der Auswahl darauf, dass die Vertreter eine klare Vision nicht nur für ihr Unternehmen, sondern auch punkto Schweizer Wirtschaftspolitik mitbringen. Mit von der Partie sind etwa Johannes Läderach (Läderach-Schokolade), Alessia Schrepfer (WeNurse), Frank-Xaver Leonhardt (Krafft-Gruppe) und Vidal Schertenleib (Davos-Klosters Bergbahnen).
Diesen November geht es los. Dann erhalten die KMU-Parlamentarier erstmals die Gelegenheit, ihre Anliegen im Bundeshaus einzubringen, Lösungsvorschläge zu entwickeln und über ihre Kanäle dem Parlament zu unterbreiten. Ob die Politik in Zukunft die Interessen der KMU stärker berücksichtigen wird, wird sich zeigen. Löblich und wichtig sind Initiativen zur besseren Einbindung der Wirtschaft wie das KMU-Parlament allemal. (Michael Straumann)