Jörg Guido Hülsmann ist Professor für Ökonomie an der Universität Angers in Frankreich und Autor von «Ethik der Geldproduktion» (2007) und «Mises. The Last Knight of Liberalism» (2007).
Billiges Geld führt zu billigen Krediten, mehr Kredite zu mehr Wirtschaftswachstum.
Wäre die Welt so einfach! Mit den Krediten steigen auch die Schulden – von Staaten, Unternehmen, Privaten. Und es stellt sich die Frage: Ist das Billiggeld wirklich zukunftstauglich?
Fallen erst einmal die Preise, ist kein Halten mehr. Die Märkte brechen ein, die Unternehmen gehen Konkurs. Sagen die meisten Medien. Die Politiker. Und auch viele Ökonomen. Aber stimmt das wirklich?
Die Mär von der produktiven Geldschöpfung ist weitverbreitet. Das macht sie nicht wahrer. Sie ist vielmehr eine der Hauptursachen für die stets wiederkehrenden Finanzkrisen. Das ist weniger bekannt. Darum aber nicht weniger wahr. Eine Replik.
Verschuldung ist für den Staat der Weg des geringsten Widerstands: er nimmt seinen Bürgern nicht nur kein Geld weg, er kann sogar beliebig
viel Geld verteilen. Für eine bestimmte Zeit. Was danach kommt, malen wir uns besser nicht aus. Oder doch?
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende
auch, heisst es bei Hölderlin. Nur sind die gutgemeinten Rettungsmassnahmen
oft schlimmer als die Gefahr selbst. In der
aktuellen Finanzkrise tut vor allem eines not: Gelassenheit. Und Geduld.