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Auftakt

Dieses Dossier ist die Dokumentation des bisher grössten Abenteuers der Redaktion. Serena Jung, Claudia Mäder und ich sind eingetaucht in eine unerhörte, alteuropäische, neuliberale und vielfältige Welt. Nach zehn Tagen mit nachhallenden Erlebnissen sind wir wieder aufgetaucht und haben das Gesehene, Gehörte und Geschmeckte verdichtet. Folgen Sie uns auf unserem Abenteuer in die neue Welt […]

Dieses Dossier ist die Dokumentation des bisher grössten Abenteuers der Redaktion. Serena Jung, Claudia Mäder und ich sind eingetaucht in eine unerhörte, alteuropäische, neuliberale und vielfältige Welt. Nach zehn Tagen mit nachhallenden Erlebnissen sind wir wieder aufgetaucht und haben das Gesehene, Gehörte und Geschmeckte verdichtet. Folgen Sie uns auf unserem Abenteuer in die neue Welt von – Georgien!

Das junge Land, seit 1991 unabhängig, hat sich in den zehn Jahren seit der friedlichen Rosenrevolution neu erfunden. Die Rede vom Neubeginn ist in diesem Fall keine Floskel. Eine junge Truppe unerschrockener Unternehmer und Intellektueller unter der Regie von Mikheil Saakashvili hatte den Ehrgeiz, das Land radikal zu reformieren – und schritt zur Tat. Das Resultat ist erstaunlich. Georgien, noch vor 15 Jahren von Nepotismus dominiert, ist gemäss Transparency International weniger korrupt als EU-Staaten wie Kroatien oder Tschechien. Der georgische Staat ist seinen Bürgern zu absoluter Transparenz verpflichtet. Im Doing-Business-Ranking der Weltbank rangiert Georgien mittlerweile auf dem achten Platz – weit vor der sich unternehmerfreundlich dünkenden Schweiz (Rang 29). Jeder kann in einer halben Stunde ein Unternehmen gründen. Die demokratische Wachablösung funktioniert, die Zivilgesellschaft erwacht. Was können wir, die reformresistenten Mitteleuropäer, von einem solch lernfähigen Land selbst lernen?

Bedanken möchte ich mich bei der Gebert Rüf Stiftung, die uns dieses Abenteuer ermöglicht (und viele Kontakte vor Ort vermittelt) hat. Der Schweizer Unternehmer, Finanzprofessor und «Monat»-Autor Martin Janssen hat den Kontakt zu Miho Svimonishvili hergestellt, einem georgischen Unternehmer und ehemaligen Agrarminister – die beiden sind Geschäftspartner eines helveto-georgischen Joint Venture. Miho hat uns in Tbilisi und ausserhalb der Hauptstadt viele Türen geöffnet; dafür und für seine intellektuelle Offenheit gilt ihm meine tief empfundene Dankbarkeit. Der einzige Rat, den er mir mit auf den Weg gab: «Schreib, was du erlebst – hör nicht auf mich, hör auf die Leute. Nur dein kritischer Blick auf mein Land bringt uns hier weiter.»

Wir haben ihn befolgt – und publizieren das bisher umfangreichste Dossier in der Geschichte des «Monats». Einige Texte zu Georgien veröffentlichen wir zudem online-exklusiv (auch einen Beitrag von Martin Janssen, siehe Inhaltsverzeichnis links).

 

René Scheu, Herausgeber & Chefredaktor

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